Wenn Dinosaurier Hard Rock spielen – so war’s bei HEAVYSAURUS in Bochum
Es ist ein kalter Sonntag im Dezember. Vor dem Eingang einer Bochumer Konzerthalle versammelt sich bereits am frühen Nachmittag eine Traube großer und kleiner Menschen, viele davon in Lederjacke oder Jeanskutte. Wir gesellen uns fröstelnd dazu. Meine Mädchen sind super aufgeregt, denn in wenigen Minuten öffnen sich die Türen und sie werden ihr erstes Rockkonzert erleben. Natürlich nicht irgendein Rockkonzert. Wir warten auf eine Dinosaurier-Band namens HEAVYSAURUS.
HEAVYSAURUS – das sind vier Dinosaurier und ein Drache, die zusammen die erste Dino-Metal-Band der Welt gründeten. Die eingängigen Melodien und differenzierten Arrangements kombiniert die Band mit deutschen, kindgerechten Lyrics. Da geht es um Kaugummi, Schatzsuche und natürlich Dinosaurier. Wir hören das Album seit dem Sommer rauf und runter und natürlich kennen meine Mädchen alle Texte auswendig. Musikalisch erinnert HEAVYSAURUS an Hard Rock oder Glam Metal der Achtziger Jahre und macht ehrlicherweise auch meinem Mann und mir Spaß. Die Idee wurde 2009 in Finnland geboren. Dort sind HEVISAURUS nun seit knapp 10 Jahren super erfolgreich und haben bis dato über 250.000 CDs und Downloads verkauft.
Pünktlich um 15 Uhr geht’s los. HEAVYSAURUS betreten die Bühne und es wird schlagartig laut. Da es sich um ein Konzert für Kinder handelt, wird eine gewisse Dezibelgrenze zwar nicht überschritten, trotzdem ist es gut, dass wir mit Gehörschutz ausgestattet sind. Während unsere Zweijährige dem Spektakel lieber auf Papas Schultern und mit gebührendem Abstand zusieht, steht die Große ganz vorn und singt jedes Lied lauthals mit.
In den imposanten Dinosaurierkostümen stecken erfahrene Musiker, die auch auf der Bühne eine echte Rockshow abliefern. Die Dinos spielen alle Songs ihres Debütalbums „Rock ‚N’ Rarrr Music“. Frontmann Mr. Heavysaurus macht zwischen den Songs lustige Ansagen. Spätestens als er seinen meterlangen Wunschzettel vorliest, auf dem jede Menge Quatsch steht, liegen im die größtenteils unter zehnjährigen Fans zu Füßen. Hits wie „Kaugummi ist mega“ oder das Dinolied (eine Hommage an das Fliegerlied) werden lautstark mitgegröhlt, und auch die anwesenden Eltern sind angefixt.
Nach der Show gab es das, was man früher eine Autogrammstunde genannt hätte: Selfies mit Riffi Raffi, Milli Pilli und Co. Unsere Kinder: glückselig. Wir verlassen Bochum mit einem giftgrünen Bandposter, das den Mädchen nicht auszureden war und so gar nicht mit dem Kinderzimmerfarbkonzept kompatibel ist. Aber da muss ich durch, denn wenn beide Mädchen abends im Schlafanzug aufs Bett springen, und genau wie Mr. Heavysaurus alle Bandmitglieder einzeln lauthals ansagen, während sie auf das Poster zeigen, muss ich jedes Mal lachen.
Kostentechnisch war der Nachmittag vergleichbar mit einem Besuch im Kölner Zoo. Kein Pappenstil für eine vierköpfige Familie. Aber wie oft sieht man schon eine Dino-Metalband auf der Bühne. Für uns hat sich der Besuch in jedem Fall gelohnt.
Wer jetzt Lust hat, HEAVYSAURUS live zu sehen, kann am 29. und 30. Dezember zum Phantastischen Mittelalterlicher Lichter Weihnachtsmarkt im Fredenbaumpark zu Dortmund fahren und die Dinos dort in passendem Ambiente erleben.
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Fotos: Araceli Galvani/Elements Media Studio
Heavysaurus spielt am 28.12., am 29.12. und am 30.12. auf dem Phantastischen Lichterweihnachtsmarkt im Dortmunder Fredenbaumpark. Eintritt 7,- Euro, Kinder unter 14j gratis. Alle Infos und Spielpläne auf spectaculum.de (Im EIntritt enthalten auch Livemusik mit anderen Bands, das Kleinkunstzelt, ein Bällchenbad mit 150.000 goldenen Bällen, das Piratenlager, Feuershows und der große Händlermarkt.