Zweimal Action bitte – Die Freizeitparks Efteling und Toverland im Familiencheck
Ein großer Vorteil, den man hat, wenn man im Rheinland wohnt, ist die Nähe zu den wunderschönen Niederlanden. Nicht nur glänzen sie durch unendliche Weiten von Tulpenfeldern und immer noch eine der schönsten und saubersten Küsten in Europa, nein, auch in Sachen Action stehen die Niederlande Deutschland in nichts nach. Und auch wenn einem 3 Stunden bis zur Küste kurz vorkommen, für Kinder fühlt es sich an wie eine Ewigkeit. Warum also nicht einen Zwischenstopp einlegen, entspannt den Tag gestalten und die Kids auspowern? Wo man das am besten machen kann? Natürlich in einem der vielen Freizeitparks in Holland. Davon gibt es nämlich insgesamt 13. Zwei haben wir genauer unter die Lupe genommen: Efteling und Toverland!
Efteling – Holland’s größter Freizeitpark
Wer an die Küste möchte, sollte hier einen Zwischenstopp einlegen, denn rein geographisch gesehen liegt Efteling ziemlich günstig. Viele der Routen zu den beliebten Urlaubsorten am Meer führen praktisch daran vorbei. Und ist man erst einmal angekommen, so hat man oft schon mehr als die Hälfte der Strecke geschafft – der ideale Zeitpunkt für eine ausgedehnte Pause.
Nun, wir waren wohl etwas zu optimistisch, was die Zeitplanung anging, denn obwohl wir früh gestartet waren und direkt zur Öffnung des Parks am Morgen ankamen, hatten wir den Fun-Faktor unterschätzt, der uns in Efteling erwarten würde und uns am späten Nachmittag wünschen ließ, evtl. doch noch etwas mehr Zeit eingeplant zu haben.
Bereits der Eingang machte Eindruck und wirkte, als würde man eine magische Welt jenseits von „Herr der Ringe“ betreten. Die nächsten Stunden verbrachten wir schlendernd auf Entdeckerreise. Einer unserer ersten Stops: der Märchenwald. Nun, als Mutter eines 5-jährigen Mädchens habe ich sämtliche Klassiker hoch und runter rezitiert (mal mehr, mal weniger unterhaltsam, manchmal sogar halb-schlafend). Daher hatte ich den Besuch des Märchenwalds als „Pflichtprogramm“ eingestuft -wie falsch ich lag! Auf verschlungenen Wegen ging es von bekannten und auch weniger bekannten Märchen. Allesamt liebevoll inszeniert, manche sogar interaktiv, viele davon „begehbar“, was den Spaßfaktor erhöhte und die Kids immer wieder von einer Hütte zur nächsten rennen ließ. So wurde der Spaziergang im Märchenwald zur Schnitzeljagd und auch ich muss zugeben, freute mich schon darauf, um die Ecke zu biegen und zu sehen, was dort wohl wieder geboten wird.
Nicht verpassen: auf halber Strecke durch den Märchenwald gibt es einen Dukaten-Esel. Bei uns wurde dieser automatisierte Esel zur Challenge: wer den Dukaten fängt, bekommt ein Eis – auch für Erwachsene nicht so einfach zu bewerkstelligen!
Der nächste Halt war „Symbolica“ – eine Reise durch einen fantastischen Palast. Schlange stehen macht hier doppelt Spaß (auch wenn es nicht lange dauerte), denn bereits während man auf sein Gefährt wartet, wird man von einer zauberhaften Geschichte in das Leben auf dem Zauberschloss eingeführt.
Drei unterschiedliche Wege gibt es, die man durch das Schloss wählen kann. Hat man sich für einen entschieden, stellt sich nur noch eine Frage: aktiv mitmachen oder lieber genießen? Ehrlich? Wir sind gleich zweimal gefahren, da wir so viel Spaß hatten. Ein Zauberer führt durch unterschiedliche Welten und während Farben und Musik mit liebevoll gestalteten Figuren und Installationen verschwimmen, lehne ich mich zurück und denke „Ja, genauso habe ich mir das vorgestellt!“ Diese Attraktion eignet sich sowohl für Große, als auch kleine Kinder. In einer Situation wird der „Bruch“ eines Aquariums nachgestellt, aber keine Sorge, es passiert nichts Gruseliges – anders als bei einer anderen Attraktion, von der ich euch gleich berichte.
Ich schaffe es nicht, in einen Freizeitpark zu gehen und KEINE Achterbahn zu fahren. Mit Kind(ern) im Schlepptau nicht so ganz einfach, aber im Grunde hat mich meine Kleine nicht wirklich vermisst, denn sie war mehr als beschäftigt. So machte ich mich auf den Weg zum „Baron 1898“. Hier hängt man im 180 Grad-Winkel über einem schwarzen Loch und während man noch überlegt, ob das so eine gute Idee gewesen ist, geht’s auch schon los. Solche Glücksgefühle hatte ich das letzte Mal bei der ersten windelfreien Nacht oder als Mr Bär nach langer Suche wieder auftauchte – der Baron ist Adrenalin pur! Es mag auch die Mischung aus Freiheit, Geschwindigkeit und der Möglichkeit gewesen sein, endlich mal laut schreien zu können, aber ich hatte einen solchen Spaß, dass ich am liebsten ein zweites Mal gefahren wäre.
Nächster Programmpunkt: auch die Tochter in die Tradition der Achterbahnen einzuweihen. Dafür haben wir uns für die Familienfreundlichere Holzachterbahn „Joris en de Draak“ entschieden. Mindestgröße ist hier, wie bei vielen anderen Achterbahnen, 1,20 m. Bis dato gab es im Leben meiner Tochter immer nur die Wilde Maus, die mir persönlich immer Angst machte, da es aber bei der Holzachterbahn keinen Looping gibt, haben wir uns getraut und was soll ich sagen … Wir hatten jede Menge Spaß, ohne Frage, nur die Lautstärke zusammen mit der Aufregung kann für zarte Gemüter dann doch etwas viel werden. Wenn eure Kids jedoch nichts gegen das „laute“ Gerumpel haben, dann nichts wie rein! „Joris en de Draak“ ist im Prinzip ein Wettrennen zwischen zwei Achterbahnen, die gleichzeitig losfahren, doch nur einer kann gewinnen. So oder so, eine schöne Familienachterbahn für Kids ab 6/7 Jahren.
Natürlich war das nicht alles, was wir uns in knapp 5 Stunden angesehen haben! Unser Tag in Efteling war herrlich. Wir sind geschlendert, haben uns be- und verzaubern lassen, hatten genügend Möglichkeiten auf Spielplätzen zu spielen und zu rasten (es gibt auch einen ruhigen Ort zum Stillen) und krönten unseren Tag mit der Stunt-Show „Raveleijn“, die durch Akrobatik auf Pferden, einem mehrköpfigen Feuerspeienden Drachen und tollen Kampfszenen sowie filmreifer Musik zum Highlight des Tages wurde.
Mehr Infos über Efterling gibt es unter:
Spaß auch für die Allerkleinsten: das Toverland
Nicht ganz so weit von Köln entfernt liegt das Toverland. Der Freizeitpark umfasst 6 Themenländer, die alle einen unterschiedlichen Schwerpunkt haben. Ob Holzachterbahn, Kettenkarussell, Kindershow oder riesiger Spielplatz – Toverland bietet mehr als andere Freizeitparks Spiel und Spaß für die ganze Familie. Hier gibt es auffällig häufig „Spielplätze“ und Klettergärten, was wir persönlich toll fanden, denn so konnten sich die Kids nach dem Anstehen für eine Attraktion auch mal wieder die Beine vertreten und sich selbst austoben, währen wir mit einem Eis in der Hand im Schatten saßen und beglückt zusahen.
Abgesehen davon, dass das Toverland stark auf Familien, auch mit jüngeren Kindern, ausgerichtet ist, bietet es zusätzlich etwas Einzigartiges: ein großer Teil der Attraktionen für kleinere Kinder findet in zwei Hallen statt. Somit ist der Park auch bei schlechtem Wetter oder sogar im Winter ein ideales Ausflugsziel.
Der „Wunderwald“ ist einer der Themenbereiche, der besonders Familien mit jüngeren Kindern gerecht wird – ein riesiger Indoor-Kletterpark (schön gemacht, mit Lianen zum Schwingen, riesigen Rutschen quer durch die Halle) wird hier ergänzt durch ein wundervolles, nostalgisches Karussell und der Villa Fiasko, die uns alle zum Lachen brachte, da hier sprichwörtlich alles auf den Kopf gestellt wird. Geschicklichkeit ist hier gefragt, denn Treppen bewegen sich, der Boden dreht sich und die Kids müssen hier ihr Können unter Beweis stellen. Teil des Wunderwalds ist auch die Bobbahn, die hier „Maximus‘ Blitz“ genannt wird. Ein bisschen Österreich in Holland, warum nicht? Schließlich sind diese Nationen über Jahrzehnte (oder die Skiferien) auf immer verbunden. Auch hier können Kids ab ca. 1 m mitmachen. Wer es gerne nasser mag, der darf sich bei der „Expedition Zork“ in einen Baumstamm setzen und 15 Meter in die Tiefe rutschen – Achtung! Wechselklamotten nicht vergessen, denn hier wird’s nass. Für uns ein Spaß, den wir immer am Ende eines Freizeitparkbesuchs einplanen…
Auch im Toverland gibt es eine Holzachterbahn – „Troy“. Die höchste und längste Holzachterbahn in den Beneluxländern. Da wir aber von Holzachterbahnen etwas Abstand gewonnen haben, haben wir uns auf nach „Avalon“ gemacht. Und während meine Kleine eine Bootsfahrt durch einen sagenumwobenen Berg gemacht hat, habe ich wieder meine Me-Time bei entspannten 95 km/h verbracht – im Fenix! 150 Sekunden, bei denen ich 3x Kopf stand und auch meine, durchgehend geschr… gejuchzt zu haben. Fliegen könnte nicht schöner (nur langsamer) sein. Nichts für schwache Nerven, Adrenalin pur und uneingeschränkt empfehlenswert. Da ich hier doch etwas länger anstehen musste, machte ich mich nach dem Flug schlechten Gewissens schnell auf den Weg, meine Lieben zu suchen, doch die Eile hätte ich mir sparen können, denn wie in jedem Themenabschnitt von Toverland, war auch hier ein Spielplatz zu finden, auf dem Mama schnell vergessen war.
Relativ neu ist das „Magische Vallei“: während die Kleinen in der „Tolly Molly“, einem Wellenkarussell im Wasser, ihre Runden drehen, können die älteren Kids auf dem „Booster Bike“, einer Achterbahn, die Motorrädern nachempfunden ist, ihre Runden drehen. Wasser ist hier das prägende Element – ob beim Wildwasserabenteuer, den magischen Fontänen oder dem Wasserspielplatz Waku Waku – Badeanzug und Wechselklamotten nicht vergessen.
Alles in allem bietet Toverland ein wunderbares Ausflugsziel, vor allem für Familien mit jüngeren Kindern. Hier zählt weniger High Tech, viel mehr der Spaß mit der ganzen Familie.
Mehr Infos zum Toverland gibt es unter:
Welche Freizeitparks könnt ihr mit Kindern empfehlen? Schreibt uns eure Favoriten in die Kommentare.
Christine ist Mama eines sechsjährigen Mädchens und führt in Düsseldorf ihre eigene PR Agentur. Mit Christine kann man wunderbar wild zu Dinosaurier Hardrock tanzen und genauso gut nachts über Gott und die Welt sinnieren. Für uns hat sie übrigens auch Noord Holland unter die Lupe genommen. Wer also bei unseren Nachbarn Urlaub machen möchte, lese hier weiter:
https://p-hk7hel.project.space/blog/ab-in-den-norden-beachfeeling-mami-auszeit-in-holland
Fotos Efterling: © Efterling
Fotos Toverland: © Toverland