Campingurlaub mit Kind | Die besten Tipps für ein entspanntes Abenteuer
Groß geworden bin ich in einer Kleinstadt. Neben meinem Elternhaus begann der Wald und ein Park und so verbrachte ich viel Zeit in der Natur. Das war vor ca. 30 Jahren. Dann kam die Pubertät und mein Interesse verlagerte sich mehr auf (Boy-)bands, Lagerfeuer mit der Klampfe (übersetzt: Gitarre) und wildes Erwachsenwerden. Doch bis heute liebe ich die Natur, nur eben nicht mehr zu viel davon…bis ich eine Tochter bekam, die wie Ronja Räubertochter das Abenteuer liebt. Und so kam es, dass wir uns bereits letztes Jahr über eine möglichen Urlaub mit einem Wohnmobil unterhielten. Mit dem Ausbruch von Covid-19 wurde das ganze Thema sogar noch aktueller, denn mit einem Wohnmobil kann man herrlich gemeinsam einsam sein und die gesundheitlichen Risiken sind begrenzt.
„Ich bin eine coole Mum, ich schaffe das“, dachte ich mir und naiv wie ich war, suchte ich nach einem „Handbuch für Wohnmobilanfänger“. Wie hätte ich mich über eine Website gefreut, bei der man nur seine Präferenzen ankreuzen muss und am Ende eine fertige Campingreise samt Wohnmobil buchen konnte, doch leider gab es diese nicht. Daher hier ein paar Tipps für diejenigen unter euch, die überlegen, ob sie nicht einmal einen Ausflug oder Urlaub mit dem Wohnmobil wagen sollen.
Campervan, teilintegrierter oder integriertes Wohnmobil?
„Bigger is better“, dachte ich mir und cruiste am Ende mit einem fahrenden Luxus-Wohnmobil über Österreich’s Bundesstraßen.
Ganz offensichtlich bin ich Camping-Anfänger. Also so richtig. Was ein Campervan ist, konnte ich mir noch vorstellen – klein, kompakt, nicht viel drin. Aber worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen einem teilintegrierten und integrierten Wohnmobil? Welche Marken sind zuverlässig und was unterscheidet ein Wohnmobil von einem Wohnwagen?
Es half nichts, Google und ich setzten uns einige Abende zusammen, um diesen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Und während ich mich so in das Thema Camping mit Wohnmobil einarbeitete, kreisten täglich Gedanken in meinem Kopf herum, wie „Werde ich es schaffen, ein so großes Wohnmobil durch Berge und über Autobahnen zu manövrieren? Wie funktioniert das mit der Toilettenbox und was passiert, wenn ich vergesse, den Gashahn zuzudrehen? Und stimmt es, dass man auf die heiligen an den Häuserecken aufpassen muss, da diese „tief“ hängen? Was passiert mit mir, wenn ich aus Versehen so eine Heilige/einen Heiligen mitnehme, komme ich dann in die Hölle?“.
Schnell merkte ich, dass dieser Urlaub weit außerhalb meiner Komfortzone lag, aber das lag die Pandemie auch und diese hatte mich auch nicht untergekriegt, also setzte ich meine Recherchen fort.
Trotz meiner kindlichen Nähe zur Natur weiß ich ein wenig Luxus im Alltag zu schätzen und so stieß ich bei meiner Suche nach einem geeigneten Wohnmobil auf Etrusco. Die Marke, die Reisemobile aller Größen anbietet, hatte sofort meine Aufmerksamkeit erweckt. Ich hätte nie gedacht, dass man so stilvoll campen kann! Als erstes viel mir das Design auf. Schlicht, schick, dabei ungemein praktisch und funktional. Also dachte ich mir „Wenn schon Indira Jones, dann mit Stil!“ Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Die Betten im Wohnmobil waren bequemer als manche Hotelbetten oder genauer: wir schliefen hier so gut wie kaum woanders und sogar meine Tochter schlief aus – herrlich, so fühlt sich Erholung an! Es war einfach alles da, was man sich wünschen konnte: ein großer Stauraum für das „Handgepäck“ von drei Frauen, genügend Platz für Campingtisch, -stühle, Kinderfahrrad und Buddelsachen! Endlich mal nicht zurückhalten müssen beim Packen! Hier müssen sich junge Eltern keine Sorgen machen, dass Kinderwagen, Buggy, Kuscheltiere, Wechselwäsche oder die Kinder selbst nicht in den Wagen passen – an alles ist gedacht!
Das liegt wohl aber auch daran, dass wir einen „Integrierten“ von Etrusco ausgewählt hatten. Mein Gedanke, als ich die Auswahl traf: „Sieht super bequem aus, genügend Platz“. Realitätscheck: Stimmt, und zwar zu 100%! Hier hätte ich einziehen können. Denn die hellen Sitzgruppen, die Küche und sogar das kleine Bad verschmolzen ineinander und man hatte man genügend Freiraum im Wohnmobil. ABER… mehr Platz hieß auch, dass das Wohnmobil 7 Meter (!) lang war. Diese „Kleinigkeit“ hatte ich wohl einfach übersehen und schwupp war ich aus meiner Komfortzone raus. Als ich das Wohnmobil bei Etrusco abholte, stand ich mit meinen 1,63 cm vor einem 7-Meter-Wohnmobil. Meine Mutter und meine Tochter waren in voller Verzückung und ich kurz vor dem Herzkasperl. Und ja, wir hätten auch ein oder zwei Nummern kleiner nehmen können, aber zu meiner großen Überraschung ließ sich der Integrierte so gut fahren, dass ich mich bereits nach ein paar Kilometern sicher im Umgang fühlte. Und so saß ich stolz am Steuer unseres Wohnmobils, dass für die nächsten 10 Tage unser Zuhause sein sollte und blickte durch eine riesige Panoramascheibe auf grüne Felder und die Berge. Österreich wir kommen!
Tipps zur Auswahl des richtigen Wohnmobils
Ein Wohnmobil ist wohl die bequemste Art zu reisen! Man hat alles immer mit dabei. Schafft sich ein Zuhause auf Zeit. Einziger „Nachteil“: wer kurz mal zum Supermarkt um die Ecke möchte, der muss laufen oder nimmt am besten das Fahrrad. Worauf man bei der Auswahl des Wohnmobils achten sollte, kommt jetzt!
1.) Welcher Wohnmobilhersteller?
Hier gibt es einige gute Anbieter, die sich in Raffinesse/Ausstattung und Zuverlässigkeit unterscheiden. Ich hatte mich für Etrusco entschieden – zum einen Aufgrund der Auswahl, zum anderen, weil sich hier deutsche Zuverlässigkeit mit italienischen Design paart und das für mich sehr verlockend klang. Weitere Anbieter sind u.a. Frankia oder auch Dethleffs.
2.) Welche Art von Wohnmobil?
Campervans sind eher etwas für den „richtigen“ Abenteuerurlaub und man findet hier umgebaute VW-Busse. Gut geeignet für Freizeitliebhaber, die ihr Auto dabeihaben wollen und eine Schlafgelegenheit dazu. Auch in Städten bewegt (und parkt) man mit dem Campervan wie mit einem klassischen Kleinbus.
Die nächste Stufe ist der Alkhoven, der oft für Familien genutzt wird. Der Alkhoven hat ein, über der Fahrerkabine eingebautes, Bett und bietet für Familien, die etwas Komfort wie eine Toilette und eine durchgehende Stehhöhe haben möchten das ideale Einstiegsmodel.
Unter teilintegriert versteht man Wohnmobile, bei denen die Fahrerkabine zum Teil des Wohnraums wird. Die Vordersitze lassen sich häufig umdrehen, so dass sie Teil der Sitzgruppe werden. Neben dem Heckbett findet sich (oft) ein Hubbett über der Fahrerkabine, das heruntergeklappt wird. Der Vorteil gegenüber dem Alkhoven ist hier die Gesamthöhe des Wohnmobils, die niedriger ist.
Der Integrierte: Tolle Isolierung, noch mehr Wohnkomfort (mit Dusche/Toilette/Küche) und auch hier wieder Hubbett über der Fahrerkabine. Dazu noch ein kleiner Hinweis: alle Hubbetten haben einen Rausfallschutz!
3.) DIE FührerscheinFRAGE
Von allen Varianten ist der Integrierte der größte und auch schwerste, dennoch kann er mit dem klassischen PKW-Führerschein gefahren werden (bis 3,5 t).
4.) Sanitäranlagen in Wohnmobilen
Alles einfacher, als man sich anfangs vielleicht vorstellt. Wer ein teilintegriertes/integriertes Wohnmobil wählt, der hat das Badezimmer immer mit dabei. Warum das klasse ist? Man ist unabhängig von (teilweise nicht so luxuriösen) Sanitäranlagen. Mit Baby oder Kleinkind ist es einfach praktischer. Und auch im Herbst/Winter ist eine eigene Dusche im Wohnmobil ein Segen.
Frischwasser gibt es über den Schlauch am Stellplatz/Campinplatz direkt. Und die Toilettenbox muss auch nicht unbedingt händisch ausgeleert werden, denn oft gibt es nachhaltige Reinigungsautomaten, die für 2 € die Box leeren und säubern und schon ist alles wieder einsatzbereit (und geruchsneutral).
5.) Versicherungen
Viele Anbieter von Wohnmobilreisen versichern Vollkasko mit einer Selbstbeteiligung. Diese und Schäden auch im Inneren des Wohnmobils können aber zusätzlich für kleines Geld mitversichert werden.
6.) Wohnmobilreisen mit Baby, macht das Sinn?
Die einen sagen so, die anderen raten zumindest im Herbst/Winter davon ab. Und dem schließe ich mich an. Unser tolles Wohnmobil bot zwar viel Platz zum Spielen, aber eine Woche Regen mit einem Baby/Kleinkind im Wohnmobil ist dann doch kein Spaß.
7.) Erst einmal testen
Wer sich gerne beraten und das Leben im Wohnmobil mal ausprobieren möchte, kann sich über unterschiedliche Anbieter Wohnmobile mieten. In Deutschland recht bekannt und auf jeden Fall zuverlässig – McRent (Leutkirch).
8.) Voraussetzungen für einen gelungen Wohnmobilurlaub
Sich einfach darauf einlassen. Die Wohnmobile und Campingplätze sind inzwischen so gut organisiert, dass es ein Kinderspiel ist, sich nicht nur zurecht zu finden, sondern die Zeit auch zu genießen. Ein bisschen Abenteuer ist immer mit dabei! Und wie gesagt, niemand muss auf (bezahlbaren) Luxus verzichten!
Wohnmobil: www.etrusco.com
Campingplätze, Parkplätze für Wohnmobile und Zwischenstopps, alles zu finden bei der kostenlosen Park4night-App.