Frühkindliche Entwicklung: Was braucht dein Baby mit neun Monaten?

brina-blum-d-RwmHvHPPg-unsplas_20211108-094854_1.jpg

Wie entwickelt sich dein Baby? Was kannst du tun, um es bei seiner Entwicklung zu unterstützen? Eltern machen sich meist viele Gedanken um ihre Kleinen. In der Kolumne „Was braucht dein Baby?“ erklären wir, was in den ersten 12 Monaten alles passiert. Ganz wichtig: Die Entwicklung der Kinder folgt keinem starren Ablauf. Zeitliche Angaben sind nur eine grobe Orientierung. Manche Kinder sind früher dran oder später – das ist völlig normal!

„Ich mache meine Augen zu und die Welt existiert trotzdem weiter“ – was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, müssen Babys erst nach und nach erfahren. Durch neue motorische Fähigkeiten erschließt sich deinem Kind nun eine neue Welt. Das wirkt sich stark auf die Entwicklung der kleinen Persönlichkeit aus.

Die Objektpermanenz

Jüngere Babys haben nur eine rudimentäre Vorstellung davon, dass Dinge auch ohne sie existieren. Sind Objekte längere Zeit außer Sichtweite, gehen die ganz Kleinen davon aus, dass es sie nicht mehr gibt.

Jetzt, wo sie die Welt mit ihren Händen und durch Krabbeln oder Robben besser erkunden können, merken sie deutlich: Die Objekte und Menschen um mich herum gibt es, auch wenn meine Augen zu sind oder ich in einem anderen Raum bin.

Das ist ein gewaltiger Schritt für dein Kleines. Sein Denken verändert sich dadurch. Jetzt kann es gezielt nach seinem Spielzeug suchen. Das eröffnet für dich und dein Kind ganz neue Spielmöglichkeiten. Das klassische Kuckuck-Spiel ist nun äußerst spannend. Außerdem haben viele Babys Spaß daran, verschwundene Dinge zu entdecken. Deck doch mal das Lieblingsspielzeug deines Babys mit einem Tuch zu. Bestimmt wird es an dem Tuch ziehen, um sein Spielzeug wieder zu bekommen.

Motorik und körperliche Entwicklung

Bisher konnten die meisten Babys ihre Umgebung nur auf dem Arm ihrer Eltern erkunden. Eigene Fortbewegung war nicht möglich. Vor allem für Geschwisterkinder nicht ganz einfach zu akzeptieren, wollen sie doch so gerne hinter der großen Schwester oder dem großen Bruder her!

Ungefähr mit neun Monaten passiert nun etwas ganz Revolutionäres: Einigen Babys gelingt es, sich alleine fortzubewegen – ein riesiger Meilenstein für alle. Auf unterschiedliche Art und Weise bewegen sich die Babys nun: Robbend, krabbelnd, auf dem Popo rutschend, im Kniestand, … Manche Babys lassen das klassische Krabbeln sogar ganz aus und kommen später vom Robben direkt ins Laufen.

Wie auch immer sich dein Baby jetzt oder bald fortbewegt: von nun an müsst ihr richtig gut aufpassen. Oft bewegen sich die Kleinen überraschend schnell. Gefährliche Ecken scheinen sie magisch anzuziehen. Am besten besorgt ihr euch jetzt ein Treppenschutzgitter und Steckdosenschutz und überlegt euch, wie ihr euer Zuhause babysicher gestalten könnt. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist es meistens nicht möglich, Gefahrenquellen komplett zu verbannen. Lass dein Baby ruhig sein Zuhause erkunden, das ist wichtig. Doch begleite es dabei und mach ihm mit einem klaren Nein! deutlich, was gefährlich ist.

Manche Babys können mit neun Monaten bereits sitzen – kerzengerade und stolz! Das ist besonders für eigene Spiele sehr praktisch, denn jetzt hat dein Baby die Hände frei, um Spielsachen zu erkunden, an ihnen zu zupfen und sie in den Mund zu stopfen. Jetzt kann dein Kind neue Spielzeuge verwenden und alte neu entdecken.

Die Persönlichkeit entwickelt sich

Dein Baby kann sich nun selbstständig von dir wegbewegen. Je nach Charakter tut es das mehr oder weniger. Dabei entwickelt sich seine Persönlichkeit sprunghaft. Das „Ich“-Gefühl jetzt vermehrt ein und dein Baby schärft seinen eigenen Willen. Jetzt schon Schlafengehen? Doof, ich krabble doch gerade so schön! Overall anziehen? Will ich nicht! Zuerst muss ich noch den Küchenschrank ausräumen!

Einfach hochheben und wegtragen war lange Zeit kein großes Problem. Nun kann es passieren, dass sich dein Baby vehement sträubt, wenn du es von einem spannenden Objekt wegträgst. Diese neue Entwicklung kostet dich bestimmt ein paar Nerven. Eltern brauchen jetzt viel Flexibilität. Du möchtest einkaufen gehen, aber dein Baby spielt gerade so schön? Vielleicht kannst du den Einkauf ein bisschen verschieben, bis dein Kind fertig ist. Will dein Kleines partout nicht gewickelt werden, kannst du es wahrscheinlich gut mit einem spannenden Spielzeug ablenken.

Dein Kind freut sich, wenn du es in seiner Entwicklung bestärkst. Babys möchten in dem, was sie tun, von ihren Bezugspersonen gespiegelt werden. Sie lieben es, wenn ihr Brabbeln auf dieselbe Art beantwortet wird. Sie sind sehr stolz, wenn sie von ihren Eltern beim Krabbeln angefeuert werden. Und sie ahmen nach, was wir ihnen zeigen. Manchmal mit einer kleinen Verzögerung. Zeigst du deinem Baby, wie man einen Bauklotz in einen Becher fallen lässt, macht es das möglicherweise am nächsten Tag nach.

Mit dem Beginn der eigenen Fortbewegung beginnt für dein Baby und für dich eine neue Ära. Dein Baby ist kein hilfloser Säugling mehr, der in seinem Bettchen liegt oder rumgetragen wird. Jetzt möchten die Kleinen selbst auf Entdeckungstour gehen und eigene Abenteuer erleben. Ein weiterer Schritt der Ablösung ist damit erreicht. Das darf dich ruhig ein bisschen traurig machen, auch wenn du bestimmt gleichzeitig sehr stolz bist auf dein entdeckungsfreudiges Kind.

Zusammen mit deinem Baby könnt ihr jetzt erkunden, was es mag und was nicht, wieviel Rückhalt und Trost es braucht und mit welchem Tempo es seine Welt erkunden möchte.

 

 


Sponsor: Diese Kolumne entsteht in Zusammenarbeit mit Lamaze. Die Spielzeuge von Lamaze sind auf dein Baby und seine Entwicklung abgestimmt. Sie unterstützen durch leuchtende Farben, Kontraste und spannende Materialien die Sinnentwicklung deines Babys.

Du möchtest dich noch mehr mit dem Thema Sicherheit für Babys beschäftigen? Unter Kindergesundheit-info kannst du dich informieren.

Charlotte Hildebrand
2013 wurde ich Mama eines Mädchens und war damals im Alter von 29 die erste Mama in meinem engeren Freundeskreis. Glücklicherweise habe ich im Vorbereitungskurs zwei tolle, werdende Mamas kennengelernt. Wir konnten uns von Sekunde eins an bis heute über das Muttersein austauschen. Und das war für mich zehn Mal wichtiger als jeder Elternratgeber. 2016 kam ein zweites Mädchen dazu und beide fordern mich ebenso, wie sie mich unheimlich glücklich machen. Ich habe Media Management studiert und danach bei einem großen Musiklabel in Köln gearbeitet. Seit der Geburt meiner ersten Tochter bin ich selbstständige PR Frau, Online Marketing Consultant und Dozentin. Ich liebe es, Musik zu entdecken und auch selbst zu machen. Zu Hause geht das am besten am Klavier oder an der Gitarre und mit meiner Stimme. Kein Wunder also, dass auch meine Mädchen ständig ein Lied auf den Lippen haben.

Kommentare