Ein Mutmach-Brief an alle neuen Mamas

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Liebe frischgebackene Mama, hi, ich bin’s, dein zukünftiges Ich. Ich komme in Frieden. Oder noch besser: ich komme mit etwas vielleicht noch wertvollerem: Nachsicht. Ich möchte mit dir übers Muttersein sprechen. Diese Berg- und Talfahrt.. Und eines sag ich dir vorab – und vielleicht glaubst du mir das gerade nicht: Du schaffst das (das versprech ich dir).

Ich möchte, dass du weißt, dass jede Mutter zu kämpfen hat, ganz egal was die sozialen Netzwerke dir glauben machen. Ich meine das so. Jede einzelne Mutter.

Ungeachtet dessen, wie easy oder brav ein Baby ist, es ist immer noch ein Baby; zu 100% von dir abhängig und nicht in der Lage seine Bedürfnisse selbst zu erfüllen. Das ist selbst für die rockstarmäßigste Mama ein enormer Druck.

Bilder sagen ja bekanntlich 1000 Worte, aber Bilder lügen manchmal auch. Denk daran, wenn du dich bei deiner nächsten Instagram Session in Hochglanzbildern verlierst.

Ich möchte, dass du weißt, dass ich sehe, wie sehr du dich bemühst, nur um ein paar Schritte vor die Tür zu gehen, damit du dich ansatzweise wie ein menschliches Wesen fühlst. Und das, obwohl dir einige Stunden Schlaf fehlen. Hat dir schon mal jemand ein Kompliment dafür ausgesprochen, dass du überhaupt den Versuch gestartet hast, dein Nest zu verlassen?

Hier bin ich, um dir zu sagen: Hut ab! 

Ist es nicht so: je winziger ein Mensch ist, desto mehr Kram benötigt er. Es wird vielleicht nie so ganz einfach, mit deinem Kind vor die Tür zu gehen, aber die Last wird irgendwann einmal leichter.

Der Übergang zum Muttersein ist eine spirituelle und wundervolle Erfahrung. Aber es kann unglaublich einsam werden (ist dir das aufgefallen?). Ich habe mich früher gewundert, warum andere Mütter mich vor diesen Dingen nicht „gewarnt“ haben. Ich will dass du weißt, dass du nicht allein bist. Klar bist du es manchmal doch,  nachts, zusammen mit deinem Baby, während der Rest der Familie friedlich schläft (ich werbe übrigens dafür, dass der Ausspruch „schläft wie ein Baby“ in „schläft wie ein Ehemann“ abgeändert wird). Aber sei dir sicher, du bist in bester Gesellschaft. Du bist Teil eines Rudels Wolfsmamas, von denen viele monatelang nicht richtig durchschlafen können (manche sogar über Jahre). Es ist auch völlig normal, an sich selbst zu zweifeln und seinem „alten Leben“ nachzutrauern, aber du wirst das überstehen. Das geht vorbei.

Wo wir gerade von Selbstzweifeln sprechen, ich möchte mit dir über deine Selbstwahrnehmung sprechen. Wie du zuletzt mit dir selbst und insbesondere über deinen After-Baby-Body sprichst: Hör damit auf!

Denn genau dieser Körper beherbergte und ernährte eine komplette Person. Lass dir das nochmal für eine Minute auf der Zunge zergehen. Ziemlich unglaublich, oder?  

Was ist wichtiger, als ein neues Leben zur Welt zu bringen? Mir fällt ehrlich gesagt nichts anderes ein. Kein flacher Bauch ist so wichtig, keine glatte Haut, kein sexy Bikinifigur, keine schmalen Hüften, nichts davon. Also, wenn dein Kopf wieder mal in diesen dunklen Sumpf aus Selbstkritik abschweift (lass uns ehrlich sein, manchmal tut er das), erinnere dich daran, zu welch großartigen Dingen dein Körper fähig ist und sei stolz auf dich.

Du musst nicht perfekt sein

Zum Schluss möchte ich dir noch eine Sache sagen. Sei nachsichtig mit dir selbst. Du musst nicht perfekt sein. Aber sei dir sicher, niemand ist für dein Kind perfekter als du. Verzeih dir, dass zur Zeit vieles learning by doing läuft, denn genau so funktioniert das Muttersein. Verzeih dir, dass du manchmal die Geduld verlierst, denn das tun wir alle mal. Verzeih dir für die schwierigen Momente und feiere die Guten. Verzeih dir deine unordentliche Wohnung, das schmutzige Geschirr und die Berge an Wäsche, die schneller zu wachsen scheinen, als du sie falten kannst.

Sei auch deinem Mann oder Partner gegenüber nachsichtig, auch er lernt jeden Tag dazu. 

Die Tage sind lang, aber die Monate vergehen schnell. 

Vielleicht ist das Mamasein nicht so, wie du es erwartet hast.

Aber du bist hierfür gemacht. Und am allerwichtigsten:

Du packst das.

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Diesen Brief hat die tolle Mama-Bloggerin Emily von http://www.chasingayden.com geschrieben. Den Original Artikel haben wir aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

 

Charlotte Hildebrand
2013 wurde ich Mama eines Mädchens und war damals im Alter von 29 die erste Mama in meinem engeren Freundeskreis. Glücklicherweise habe ich im Vorbereitungskurs zwei tolle, werdende Mamas kennengelernt. Wir konnten uns von Sekunde eins an bis heute über das Muttersein austauschen. Und das war für mich zehn Mal wichtiger als jeder Elternratgeber. 2016 kam ein zweites Mädchen dazu und beide fordern mich ebenso, wie sie mich unheimlich glücklich machen. Ich habe Media Management studiert und danach bei einem großen Musiklabel in Köln gearbeitet. Seit der Geburt meiner ersten Tochter bin ich selbstständige PR Frau, Online Marketing Consultant und Dozentin. Ich liebe es, Musik zu entdecken und auch selbst zu machen. Zu Hause geht das am besten am Klavier oder an der Gitarre und mit meiner Stimme. Kein Wunder also, dass auch meine Mädchen ständig ein Lied auf den Lippen haben.

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