Die Eulen-Mamas: Nina, Christina & Charlotte über ihr 4. Baby

Heute ist es soweit: Das vierte Album vom Kinder-Musikhörspiel „Eule findet den Beat“ ist im Handel erschienen. Wir haben uns mit den drei wunderbaren Macherinnen der beliebten gefiederten Heldin ausgetauscht und darüber gesprochen, wie die Idee zur Eule entstanden ist, was genau Rolf Zuckowski damit zu tun hat und welche Tipps die Eulen-Mamas für Gründerinnen haben.

Ihr Lieben, herzlichen Glückwunsch zu eurem 4. Baby. „Eule findet den Beat – mit Instrumenten“. Bevor wir über das neue Album sprechen, würde ich zeitlich gern nochmal etwas zurück fliegen: Wie habt ihr Drei euch kennen gelernt und gefunden?

Charlotte: Sehr unterschiedliche Geschichten an sehr unterschiedlichen Punkten im Leben, denn Nina und ich haben uns im Kindergarten gefunden. Wir kennen uns tatsächlich schon, seitdem wir drei sind. Und Christina haben wir so 20 Jahre später kennen gelernt.

Christina: Genau, ich hab Charlotte in Hamburg getroffen. Jetzt leben die beiden wieder in Berlin. Ich lebe weiterhin in Hamburg. Über Charlotte habe ich dann wiederum Nina kennen gelernt.

 

Wie kam es dazu, dass ihr mit „Eule findet den Beat“ ein gemeinsames Projekt gestartet habt? Kam euch die Idee bei einem Glas Wein abends beim Zusammensitzen oder wie ist sie entstanden?

Nina: Bei uns war´s tatsächlich bei einem Glas Wein – glaub ich. Das war, als Charlotte und ich noch studiert haben – Charlotte in der grafischen Richtung, ich in der Musikrichtung – und wir das erstmal als Bachelorarbeit machen wollten. Wir brauchten ein Thema und dachten, lass uns doch mal was zusammen machen, das irgendwie lustig ist. Ich hab in der Zeit beim ZDF für eine Kindermusik-redaktion Praktikum gemacht und hab dort die Kindermusikwelt kennengelernt und mir gedacht: Da ist noch Luft nach oben. Da können wir was Schönes zu machen. Und dann haben wir uns die Geschichte ausgedacht. Später kam Christina dazu und wir haben gemeinsam weiterentwickelt.

Christina: Und das ursprüngliche Projekt wurde größer, als es eigentlich mal geplant war. Die Bachelorarbeit war längst abgegeben.

 

Was hat euch dann letztlich motiviert, daran weiterzuarbeiten?

Charlotte: Es war eigentlich ganz naiv gedacht, wir hatten weder einen Auftrag noch irgendwelche Connections in die Musikbranche. Wir wollten damit auch gar kein Geld verdienen sondern hatten sogar den Gedanken es einfach an KiTas zu geben. Das Ganze war einfach aus der Lust heraus entstanden. Es ging uns um die kreative Idee. Es entwickelte sich dann fast so ein Freunde-Projekt, die Sprecher waren Freunde von Freunden und wir konnten auch niemanden bezahlen.

Der ungefähre Wortlaut war: „Leute, ihr seid beteiligt wenn das Ding irgendwann durch die Decke geht!“

Das klingt ja wirklich nach einem absoluten Herzensprojekt, was zeigt, dass ihr einfach Lust darauf hattet Kindern einen Mehrwert zu geben durch eure Arbeit. Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Rolf Zuckowski?

Nina: Verrückte Geschichte! Ich habe meine Bachelorarbeit bei Universal Studios geschrieben und in meiner ersten Woche dort bin ich mit dem Fahrstuhl gefahren und siehe da, Rolf Zuckowski stieg dazu. Wir hatten nur eine ganz kurze gemeinsame Fahrt runter zur Kantine, während der ich aber immerhin schnell droppen konnte, dass ich gerade ein Kindermusik-Projekt mache und es ja total verrückt ist, ihn jetzt hier zu treffen. Über Google habe ich dann eine Info-Mail-Adresse gefunden und ihn bezugnehmend auf unsere Begegnung angeschrieben.

Zu dem Zeitpunkt hatten wir einen Song und das grobe Konzept, so dass er einen ersten Eindruck gewinnen konnte. Wochenlang passierte dann nichts und irgendwann rief jemand mit unterdrückter Nummer auf meinem Handy an und sagte „Hallo hier ist Rolf Zuckowski, das finde ich ganz toll was ihr da macht!“. Und dann sind wir drei nach Hamburg in sein Büro gefahren. Wir waren total aufgeregt und Rolf erzählt heute noch, wie schnell wir den Saft den er uns angeboten hat, ausgetrunken haben. Das war glaube ich 2012.

Wow! Jetzt erscheint am 11.11. überall im Handel euer viertes Baby. Worum geht es auf dem neuen Eule-Album?

Nina: Also die Geschichten bauen ja aufeinander auf. In der ersten Geschichte lernt sie die verschiedenen Genres kennen, im zweiten Teil geht sie auf Europatour, im dritten Teil bekommt sie die Ukulele geschenkt und der vierte Teil knüpft daran an, das Thema Instrumente tiefer aufzugreifen. Wir wollen das Interesse an Instrumenten wecken, welche gibt es, was ist cool an ihnen. So befindet sich die Eule in einem Musikfachgeschäft und übernimmt dieses für kurze Zeit. Dort lernt sie dann ganz viele verschiedene Tiere kennen und jedes ist von einem anderen Instrument begeistert.

Charlotte: Bei uns geht es ja immer um die Vielfältigkeit von Musik und Instrumenten, was natürlich auf die Vielfältigkeit von Menschen übertragbar ist. Im Grunde geht es um Diversität. Wie ist dein eigener Beat – der eine hat einen Punk-Beat, der andere eine Opern-Beat. Wie unterschiedlich ticken die Menschen, was für unterschiedliche Instrumente spielen sie. Die Charaktere passen in der Geschichte dann auch immer zu den Instrumenten, das eine ist super laut, das andere eher leise.

Es geht uns bei diesem Album ganz konkret darum, Kinder zu motivieren selbst ein Instrument zu spielen und sie dafür zu begeistern selbst Musik zu machen.

Christina: Wir versuchen auch immer etwas ungewöhnlich zu sein, zum Beispiel haben wir eine Spinne dabei, die ja häufig erstmal auf Ekel oder Ablehnung stößt. Die Kellerassel im ersten Teil genauso. Außerdem ist die Schlagzeugerin bei uns ein Mädchen, die Kapitänin. Das Schlagzeug ist ja häufig ein von Männern gespieltes Instrument, das wollten wir bewusst aufbrechen. Es soll bei uns nicht gezwungen anders sein, sondern ganz neutral. Jeder kann alles spielen!

 

Das klingt super! Es gibt ja auf dem vierten Album auch einen Stargast. Wollt ihr dazu was sagen?

Eule:  Ja das ist DIKKA, das rappende Nashorn. Es hat in den letzten Jahren für viel Furore und Aufsehen gesorgt, weil es mit vielen verschiedenen Stars zusammenarbeitet, sich eine große Reichweite erspielen konnte und ganz toll textet. Wir fanden es toll sozusagen einen Star, der thematisch passt, weil es eben auch ein Tier ist, dazu zu holen.

Jetzt würde ich aber gern noch ein bisschen was über euch erfahren. An die beiden Mamis unter euch: Wie vereinbart ihr das Leben als Mutter und als Businessfrau?

Nina: Meine Tochter ist gerade sechs Jahre alt geworden und ich kann sagen, dass ich es nicht einfach finde. Auch wenn das Produkt vielleicht ein kleines bisschen Erleichterung schafft und ich sie dadurch mit einbinden und nach ihrer Meinung fragen kann. Ich denke man muss seinen Tag sehr gut durchorstrukturieren und -planen wann man was macht. Es ist mir zum Beispiel sehr wichtig, dass wenn ich Zeit mit ihr verbringe dann auch wirklich da bin und nicht ständig am Handy hänge. Das spiegelt sich in unserer Beziehung auch wider, dass sie dann weiß, dass ich wirklich da bin.

Christina: Bei mir ist es so, dass meine Tochter noch jünger ist. Sie ist erst Zweieinhalb und durch Corona sind die letzten beiden Jahre natürlich nicht so richtig repräsentativ. Also mal schauen wie es in Zukunft weitergeht aber grundsätzlich haben mein Mann und ich eine 50:50 Aufteilung, weil wir beide in kreativen Berufen arbeiten und uns die Zeit freier einteilen können.

Aber natürlich gibt es auch bei uns Herausforderungen und wir müssen uns die Zeit auch gut einteilen. Ich habe tatsächlich die frühen Morgenstunden für mich entdeckt, wenn die Kleine noch schläft.

Ich bin morgens sehr aktiv und finde es auch schön mit der Sonne in den Tag zu starten und schon was geschafft zu haben.

Welchen Tipp habt ihr für Frauen und Mütter die sich selbstständig machen wollen?

Charlotte: Einfach machen!

Nina: Ich bin gar nicht komplett selbstständig, ich bin auch noch angestellt. Vielleicht kann das auch ein Tipp sein, sich nach und nach in die Selbstständigkeit vorzuwagen und erstmal noch die Sicherheit in der Hinterhand zu haben. Aber das ist natürlich auch ein Spagat zwischen beiden Jobs.

Christina: Ich glaube es ist eine Typfrage, ich habe zum Beispiel viele Freunde, die eher ängstlich sind, die Sicherheit brauchen später eine Rente zu bekommen und durch das System aufgefangen zu sein. Ich habe während des Studiums schon gekellnert und habe das die erste Zeit auch parallel zur Eule gemacht, weil das ja nicht sofort so lukrativ war, dass wir davon hätten leben können. So wusste ich, dass ich meine Miete immer bezahlen konnte und dadurch hatte ich eine gewisse Freiheit trotzdem den Schritt zu wagen.

Charlotte: Ich war schon immer selbstständig und kenne das von meinen Eltern auch nicht anders. Für mich war das schon als Kind total normal und ich habe gedacht, dass es ganz selten ist, dass Menschen angestellt sind.

Einen Tipp hab ich noch! Naivität ist sicherlich gut und hilfreich um seine Ideale und Vorstellungen nach vorne zu bringen aber ein bisschen Realität braucht es auch. Man muss sich den Markt vorher genau anschauen, ob es die Idee nicht vielleicht schon gibt, vielleicht sogar schon viel besser! Auch international recherchieren. In Deutschland recherchieren die Menschen zu wenig. Die Motivation ist manchmal zu emotional.

 

Da kann ich dir nur zustimmen! Ich mache Mami Connection ja auch nicht alleine und schätze den Austausch mit meiner Partnerin Charlotte sehr. Jeder hat seine Stärken und man kann sich durch den Dialog an vielen Stellen unterstützen und befruchten.

Nina: Das ist bei uns auch so. Während der Entstehungsprozesse hat immer einer von uns Einwände und dann schauen wir uns das gemeinsam an und richten uns neu aus.

Christina: Wenn ich jetzt noch mal auf unsere Eule zurückblicke, wir hatten damals ein paar Sachen gemeinsam. Einmal die wirkliche Lust für Kinder interessante Musik zu machen, andererseits gab es damals wirklich diese Marktlücke, wir hatten eine gewisse Expertise – wenn auch auf Anfängerniveau – und wir hatten die Connections. Die Idee war einfach realistisch.

 

Was wünscht ihr euch denn für die Zukunft, nicht nur beruflich sondern auch persönlich?

Eule: Unser Traum ist natürlich irgendwann nur von der Eule leben zu können, weil es uns einfach so viel Spaß macht. Im Moment reicht es finanziell noch nicht ganz aber demnächst kommt noch ein Buch raus, das dürfen wir schon mal verraten. Den Kosmos der Eule sukzessive zu vergrößern. Es gibt noch viele Felder auf die wir das Projekt gerne ausweiten würden. Es wäre natürlich auch toll Kinder international mit der Eule zu erreichen. Wir sind dran… Das Tonstudio ist jetzt etwas professioneller, aber in den meisten Punkten sind wir uns treu geblieben und viele vom Anfang sind heute noch Teil des Teams. Der Erfolg war so nie erwartet – und fühlt sich deswegen umso schöner an.

 

Das klingt alles wahnsinnig spannend und wir von Mami Connection werden die Reise der Eule weiterverfolgen! Ich danke euch für das tolle Gespräch und tanze ins Wochenende!

Zusätzlich gibt´s seit heute ebenfalls das neue Musikvideo zur Single „Überall zuhaus“:

Fotocredits Team: Miguel Hahn
Weitere Mami-Connection Portraits findet ihr hier
Sabine Gärtner
Mama-Sein ist für mich eine unglaubliche Bereicherung. Aufregend und wunderschön zugleich! Ich habe Marketing und Kommunikation studiert und anschließend bei einem Label von Sony Music sowie bei einer Live-Marketing Agentur gearbeitet. Seit der Geburt meines Sohnes blogge ich über unsere Reisen und über das Leben mit Kind. Ich arbeite als Dozentin an einer Akademie und bin in Teilzeit als Marketing Managerin tätig. Mit meinem Sohn lebe ich in Köln. Ich bin gern zuhause, reise aber mindestens genau so gerne. Ich bin ein Kind der Achtziger. Neben einer Leidenschaft für Musik habe ich eine Schwäche für gutes Lakritz. Wasser ist mein Element (schwimmen, surfen, tauchen). Besonders auftanken lässt mich die Ruhe und Weitsicht am Meer - hier fühle ich mich richtig frei. Ich bin ein Sommer-Kind, liebe aber ebenso die besinnliche und gemütliche Weihnachtszeit. Mit Yoga kann ich den Herausforderungen des Alltags ein Stück weit entfliehen und den Moment in vollen Zügen genießen.

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