ESCANUTELLS | Nina & Tobi mit Anton und den Zwillingen | #köln
Dreifach-Mama Nina ist (fast) 33 Jahre alt, lebt mit ihren Männern in Köln und teilt ihre Alltagsgeschichten auf ihrem inspirierenden Instagram-Kanal ESCANUTELLS. Ihr Mama-Dasein mit Anton wurde letztes Jahr noch etwas turbulenter, denn im Dezember 2017 kamen die Zwillinge Max(imilian) & Oskar auf die Welt. Im Interview erzählt sie, wie das mit den drei Jungs so klappt, wo sie Inspiration findet und welche Spielplätze in Köln besonders toll sind.
Liebe Nina, erzähl uns doch kurz wer du bist:
Ich komme ursprünglich aus einer Kleinstadt am Mittelrhein und bin zum Studieren nach Köln gezogen, wo ich seitdem lebe. Sogar im gleichen Haus, denn seit dem Studium, habe ich die Adresse nicht gewechselt, nur die Etagen 🙂 Das hier ist nun meine 3. Wohnung im Haus. Vom Studenten-Apartment im Hinterhof zogen Tobi und ich erst in die nächst größere Wohnung und als Anton 2 Jahre alt war und die Zwillinge unterwegs waren, sind wir in unsere jetzigen Wohnung im 5. Stock gezogen, von wo aus wir auch endlich den Dom sehen können. Ich werde im Mai 33 und fühle mich überhaupt nicht so „alt“.
Du kommst ursprünglich aus einer Kleinstadt in Rheinland Pfalz, hast in Düsseldorf deinen Mann kennengelernt und ziehst demnächst ins Kölner Umland – Wolltet ihr schon immer aufs Land?
Eigentlich sind sowohl Tobi als auch ich sehr happy im Belgischen Viertel mitten in der Kölner Innenstadt. Tobi ist ein richtiger „Kölsche Jung“ und ich konnte mir bis vor kurzem auch nicht vorstellen unser geliebtes Veedel zu verlassen. Vor allem für frischgebackene Mamas -finde ich- ist das Leben in der Innenstadt sehr praktisch. Alle drei meiner Kinder waren Fans ihres Kinderwagens und haben sehr gerne darin geschlafen. Also bin ich täglich durchs Viertel spazieren gegangen und habe so viel Zeit in den Cafés hier in der Gegend verbracht. Mein Mann meinte mal, dass ein Großteil der Läden im Belgischen nur noch existieren, weil ich das ganze Elterngeld für Kaffee, Kuchen & Co. ausgebe 🙂
Seitdem die Zwillinge aber mobiler sind und sich in der ganzen Wohnung ausbreiten, haben wir schnell gemerkt, dass eine Stadtwohnung mit drei wilden Zwergen vielleicht doch nicht das richtige auf Dauer ist. Vor allem Anton braucht einen Garten, in dem er die Fußbälle durch die Gegend schießen kann. Also musste ein Haus her, was wir Ende letzten Jahres dann auch gefunden haben. Bis wir einziehen können muss allerdings noch einiges renoviert werden. Im Sommer, wenn Anton in den neuen Kindergarten kommt, würden wir gerne einziehen.
Ihr habt kleine Zwillinge und einen fast 4jährigen Sohn. Wie wuppst du das Leben mit den drei Jungs?
Die ersten Monate nach der Geburt der Zwillinge waren die schwersten. Mein Tag bestand aus einem Wickel- und Füttermarathon. Und in den kurzen Zeiten dazwischen saß ich meistens auf dem Kinderzimmerboden und habe Anton und die Zwillinge irgendwie versucht bei Laune zu halten. Man wird ganz schön kreativ was die Multitasking-Fähigkeit angeht. Manchmal saß ich mit einem Kind an der Brust auf dem Sitzkissen während ich parallel Anton ein Buch vorgelesen habe und mit dem Fuß die Wippe des anderen Babys in Bewegung gehalten habe.
Als ich dann aufgehört habe zu Stillen und aufs Fläschchen umgestiegen bin, konnte ich mir langsam auch wieder Auszeiten nehmen, indem ich am Wochenende mal zum Sport gegangen bin oder mir einen Besuch beim Friseur gegönnt habe 🙂 Mittlerweile sind mein Mann und ich so eingespielt, dass jeder weiß, wie die 3 zu händeln sind, wenn der andere mal nicht da ist. Und die Omas stehen auch immer gerne parat.
Außerdem haben wir eine Haushaltshilfe, die ich aufgrund mehrerer Bandscheibenvorfälle seit der Geburt der Kinder, von der Krankenkasse gestellt bekomme. D.h. ich habe zur Familie, die mich viel unterstützt, auch eine Entlastung was Einkaufen, Kochen, Wäsche etc. angeht. Sie passt auch manchmal auf die Zwillinge auf, wenn ich einen Arzttermin habe oder Anton vom Kindergarten abholen gehe. Hier und da gibt es also auch mal Zeiten, in denen ich kinderfrei habe und zur Ruhe komme.
Wow! Und, was hast du vor dem Mamasein gemacht?
Nach meinem Studium bin ich erst ein Jahr durch Kanada und die USA gereist und habe dann als Mediaplanerin in Düsseldorf angefangen. Dort habe ich auch Tobi kennengelernt. Da er auch sehr gerne reist, haben wir versucht jedes Jahr kleine und größere Urlaube zu machen, bis 2014 dann Anton in Neuseeland entstanden ist 🙂 Seitdem hielten sich unsere Reisen eher in Grenzen, was aber auch ok ist. Reisen mit Kindern ist so eine Sache. Wir dachten am Anfang es wäre kein Problem und sind in Tobis Elternzeit mit Anton nach Kanada geflogen – seitdem sind wir um einiges schlauer was das Thema angeht 🙂
Und dann kamen die Zwillinge…
Ja, als wir erfahren haben, dass aus dem geplanten Geschwisterchen Zwillinge werden, wurde uns bewusst, dass sich irgendwie ab sofort alles ändern wird. Jeder Tag ist eine Herausforderung. Man muss alles doppelt und dreifach absprechen und die eigenen Bedürfnisse werden automatisch nach hinten gestellt. Mein Mann hat sein Basketball erstmal pausiert und ich habe mir ein Orga-Team aus Unterstützern aufgestellt, ohne das ich im Alltag aufgeschmissen wäre. Eigentlich nehme ich die Dinge gerne selbst in die Hand, wenn Du aber plötzlich keine 1fach, sondern 3fach Mama bist, bleibt dir nichts anderes übrig als die Hilfe von anderen anzunehmen.
Hier zuhause geht es daher oft zu wie im Taubenschlag. Neben unserer Haushaltshilfe sind oft helfende Hände aus der Familie mit am Start. Außerdem haben wir versucht unseren Alltag umzustrukturieren – vor allem, was Erledigungen angeht. Unser Wasser und größere Haushaltsdinge wie Waschpulver, Windeln, etc. wird 1x pro Woche geliefert und dank Instagram versorgt uns etepetete regelmäßig mit frischem Bio-Obst & -Gemüse. Die eine Oma bringt oft Brot und Eintöpfe mit, die andere Oma hilft mir zu der Haushaltshilfe die Berge an Wäsche in den Griff zu kriegen. So kriege ich das tägliche Chaos hier einigermaßen geregelt.
Respekt! Du hast die beiden Jungs sogar parallel gestillt. Hast du dazu vielleicht ein paar Tipps?
Dadurch dass ich Anton 13 Monate gestillt habe und sehe wie gut ihm die viele Muttermilch getan hat, war klar, dass ich die Zwillinge auch stillen werde. Meine Hebamme hat mir schon vor der Geburt gezeigt, wie ich gleich zwei Babys auf einmal anlegen kann und das hat auch direkt super funktioniert. Am Anfang habe ich noch Hilfe gebraucht, sprich ich habe mich mit dem Zwillingsstillkissen in Position gebracht und Tobi hat mir einen nach dem anderen gebracht 🙂 Nachher konnte ich es selbst und habe solange parallel gestillt, bis die zwei zu groß dafür waren. Wichtig ist, dass man sich vor dem Stillen alles zurecht legt; Wasser und Snacks, sowie die Fernbedienung und das Handy lagen immer in Reichweite, denn eine Stillsession mit Zwillingen kann schon mal ne Weile dauern. Später habe ich sie dann abwechselnd gestillt und ab dem 5. Monat auf die Flasche umgewöhnt, was Gott sei Dank ruckzuck ging.
Während Anton weder Schnuller noch die Flasche nahm, waren Max und Oskar da ganz pflegeleicht. Sie haben von Anfang an den Schnuller genommen, an meiner Brust getrunken und nachts die abgepumpte Muttermilch aus der Flasche akzeptiert. Da wieder der Beweis, dass bei Kind 2 und 3 vieles einfacher läuft.
Wie sieht ein typischer Tag bei euch aus?
Bei uns ist es wirklich wie beim Militär, jeder Tag ist von vorne bis hinten strukturiert. An einem normalen Tag ohne Termine sieht der Ablauf in etwa so aus:
- Um 5 Uhr (an guten Tagen auch erst 6 Uhr) ist Tagesbeginn, Anton und die Zwillinge sind Frühaufsteher und wachen unabhängig voneinander zu dieser viel zu frühen Uhrzeit auf 🙂 Mein Mann und ich wechseln uns mit dem Aufstehen täglich ab. Einer macht für die Jungs Frühstück und zieht sie an, der andere darf noch ein zwei Stündchen im Bett liegen bleiben, so holen wir uns abwechselnd ein bisschen Schlaf zurück
- Um 8 Uhr verlassen wir alle das Haus; mein Mann bringt Anton in den Kindergarten und ich drehe mit den Zwillinge meine Runde im Park und gehe mit ihnen einkaufen
- Gegen 9 / halb 10 bringe ich die zwei seit ein paar Wochen für 3 Stunden in eine Vormittags-KITA im Haus gegenüber. In der Zeit habe ich dann Zeit für mich, meistens jedoch widme ich mich in der Zeit dem Haushalt und Instagram (Rechnungen schreiben, Mails beantworten, Posts vorbereiten)
- Zwischen 12 und 13 Uhr machen die Zwillinge dann zuhause oder im Kinderwagen einen Mittagsschlaf.
- Um 15 Uhr hole ich Anton aus dem Kindergarten ab. Ab dann sind wir alle zuhause oder bei gutem Wetter auf dem Spielplatz.
- Um 17.30 Uhr beginnt unser Abendprozedere, was ca. 2 Stunden dauert. Abendessen, Waschen, Wickeln, Schlafanzüge anziehen, ins Bett bringen.
- Ab 19.30 Uhr habe ich dann Feierabend und genieße die Ruhe 🙂
Du bist momentan in Elternzeit. Wie geht es danach weiter?
Eigentlich dachte ich, dass ich nach der Elternzeit wieder in meinen alten Job zurückgehe. Dadurch, dass ich mich durch Instagram aber selbstständig gemacht habe und es zur Zeit sehr gut läuft, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht, ob, wann und wie viel ich nach der Elternzeit wieder als Mediaplanerin arbeiten werde.
Was unternehmt ihr als Familie gern an einem sonnigen Wochenende rund um Köln?
Wir sind viel im Stadtgarten, auf dem Spielplatz oder fahren manchmal auch in die umliegenden Wälder, da es dort tolle Waldspielplätze gibt, wie z.B. im Diepesrather Wald in Bergisch Gladbach.
Hast du ein Lieblingscafé?
Das wechselt tatsächlich bei mir. Am Anfang bin ich ständig ins Spatz gegangen, dann eine zeitlang zu Kaffee & Kuchen und momentan bin ich großer Fan von den Zimtschnecken im Woyton. Zu Miss Päpki gehen wir eigentlich mindestens einmal am Wochenende mit der ganzen Bande, da Anton in der „Gasse“ gut Fahrrad fahren oder Fussball spielen kann und wir mit dem großen Zwillingskinderwagen draußen unter der Markise sitzen können. Aber auch Törtchen Törtchen in der Apostelstrasse oder Deli & Smooth in der Brabanter Strasse finde ich ganz toll.
Wie sieht´s mit deiner Top 5 der Spielplätze in Köln aus?
Spontan würde ich sagen:
- Stadtgarten
- Brüsseler Platz
- Mediapark
- Grüngürtel
- Rathenau Platz
Eine Frage, die ich dir unbedingt stellen muss: Seit wann bist du auf Instagram unterwegs und wie kam es zu dem Namen escanutells?
Ich hatte nach Antons Geburt einen schweren Bandscheibenvorfall und habe mit Tobi und Anton mehrere Wochen stationär in einer Wirbelsäulenklinik verbracht. Abends wenn die beiden neben mir geschlafen haben und ich vor Schmerz mal wieder kein Auge zubekommen habe, war ich viel auf Instagram unterwegs und habe Gefallen an all den schönen Bilder und Inspirationen in dieser App gefunden. Ich habe immer schon gerne fotografiert und habe ganz langsam angefangen die ersten Bilder zu posten. Damals noch viel Interior aus unserer Altbauwohnung. Als ich dann mit den Zwillingen schwanger wurde hat sich der Fokus etwas verändert und ich bin in die Mamablogger-Schiene gerutscht, was mir plötzlich ganz neue Möglichkeiten gegeben hat. Ich habe von dem Austausch unter all den aktiven Mamas auf Instagram profitiert und dank vieler wunderbarer Kooperationspartner neue Produkte für mich und die Kinder entdecken dürfen.
Escanutells ist der Name des Ferienortes auf Menorca, in dem wir immer Urlaub machen. Ich hatte mich vor Ewigkeiten mal unter dem Namen bei Instagram angemeldet und seitdem nie wieder geändert. Jetzt bleibt er auch 🙂
Wo lässt du dich zu den Themen Interior und Kids inspirieren?
Für Interior meistens auf Pinterest inzwischen und für Kids Stuff weiterhin auf Instagram. Dank liebevoll gestalteter Instastories vieler Mama-Bloggerinnen wird man so, quasi wie beim Fernsehen schnell und ohne langes Rumsuchen auf tolle Produkte aufmerksam gemacht.
Ihr reist gerne! Was hat sich in eurer Reiseplanung nach den Zwillingen verändert?
Mit den Zwillingen sind wir tatsächlich noch nicht oft gereist. Zu fünft als Großfamilie waren wir einmal im Rahmen einer Pressereise mit Weleda in einem Alpendorf in der Schweiz – hier hatte Weleda uns netterweise auch ein Zimmer für unsere Babysitterin gebucht, sodass wir auf der Hin- und Rückfahrt und natürlich auch vor Ort Unterstützung hatten.
Kurz danach sind wir für 2 Wochen mit den Kindern und meiner Schwester und ihrem Freund in unser Ferienhaus auf Menorca geflogen. Das hat erstaunlich gut geklappt, da die Flugzeit kurz ist und es im September auch nicht mehr so heiß auf den Balearen ist.
Steht das Ziel für den nächsten Sommerurlaub schon?
Wir werden im Mai wieder nach Menorca fliegen und 2 Wochen dort bleiben.
Wie schenkst du dir kleine (ruhige) Mama-Auszeiten?
Ich gehe regelmäßig zur Massage und versuche auch 1 x pro Woche ins Fitnesstudio zu gehen. Aber auch die vielen Spaziergänge mit den Zwillingen sind eine Auszeit für mich. Sobald die zwei eingeschlafen sind, steuer ich das näschte Café an und bestelle mir alles worauf ich Lust habe 🙂
Außerdem haben mein Mann und ich seitdem die Zwillinge 1 sind eine Datenight einmal pro Monat eingeführt, manchmal auch alle 14 Tage. Dann passt die Oma oder unsere Babysitterin auf die (meistens) schlafenden Jungs auf und wir gehen um die Ecke was essen oder wie z.B. nächste Woche ins Kino.
Was ist das Nervigste am Mamasein?
Definitiv der wenige Schlaf und dass man einfach nicht mehr die Freiheiten besitzt, die man vorher hatte.
Und was liebst du am Mamasein?
Alles andere 🙂 Ich wollte immer Kinder und gerne auch mehr als zwei. So nervig es manchmal auch ist, umso schöner ist das Laute, das Chaotische und Unvorhergesehene auch. Bei uns ist immer viel los und Anton, Max und Oskar sind alle drei auf ihre Weise irgendwie wild & witzig. Mein Mann und ich haben letztens noch festgestellt, dass wir seitdem wir Eltern sind definitiv mehr lachen. Manchmal machen die Drei so verrückte Sachen, dass ich einen richtigen Lachflash bekomme. Das ist unbezahlbar.