MEIN WILLENSSTARKER SOHN

Von Published On: 13. Dezember 2018Kategorien: Familie, Kolumne, Mama0 Kommentare on MEIN WILLENSSTARKER SOHN

MeinWillensstarkerSohn.jpg

Mein Sohn hat einen starken Willen und ich bin darauf sehr stolz. Stolz auf ihn und sein Durchsetzungsvermögen und darauf, dass wir ihn stark und unabhängig erziehen.

Als Mutter eines solch willensstarken Jungen lasse ich mich gleichzeitig darauf ein, mit Situationen konfrontiert zu werden, mit denen ich a) nicht gerechnet habe und b) die mich manchmal etwas überfordern oder mir unangenehm sind. Denn Jakob weiß schon ganz genau was er will. Küsschen geben? Hallo sagen..? Nein, heute nicht! Ein Spielzeug mit in den Kindergarten nehmen? Jaaaa, unbedingt (zuletzt war es ein „goldener“ Legostein der unbedingt mit musste). Dinge teilen – wobei das meistens sehr gut klappt. Genau so akzeptiere ich es aber auch, wenn er mal nicht teilen möchte.

20181024 VF 2068

Zum ersten Mal kam das Thema „willensstarkes Kind“ auf, als Jakob acht Monate alt war. Er wollte sich partout nicht auf den Rücken legen und wickeln lassen. Als besorgte Mama bin ich zum Arzt gestiefelt… Man muss dazu sagen, dass das Szenario sich kurz vor unserem ersten Familienurlaub ereignete und ich ausschließen wollte, dass er etwas Schlimmeres hat. Das Fazit des Kinderarztes – an das wir bis heute gern denken – lautete: „Ihr Sohn ist kerngesund. Er ist nur sehr willensstark. Mit ihm werden sie noch viel Freude haben.“

Die gnadenlosen „Terrible Two“, in denen Jakob insbesondere lernen musste, mal ab zu warten und, dass eben nicht alles nach seinem Willen geschieht (inklusive Wutanfall im Liegen auf dem Weg zum Supermarkt) haben wir überstanden und Kommentare vorbeilaufender Damen und Herren ausgehalten. Mutmachende Worte wie „Das kommt mir sehr bekannt vor. Die Phase haben wir schon hinter uns.“ schwingen bis heute mit.

Alles nur eine Phase…?

Nachdem Jakob mit Anfang vier nicht hören wollte und einfach weiter auf dem Sofa gehüpft und geturnt ist, ist er schließlich von diesem auf die Kante des Wohnzimmertischs gefallen und kam so zu seiner ersten (und bisher einzigen) Platzwunde am Ostersonntag 2017. Im Krankenhaus gab es nach vollendeter Behandlung eine Superhelden-Urkunde mit den Worten: „ Das wird wohl nicht die Einzige Platzwunde bleiben…“

Mittlerweile ist er fünf und ich freue mich darüber, dass er seinen eigenen Willen erkennt. Ich gehe darauf ein, sofern es möglich ist. Bei akuter Gefahr oder unpassendem Verhalten wird natürlich interveniert.

Die Energie, die von einem willensstarken Kind ausgeht, ist wahnsinnig faszinierend. Und wenn man diesen Kindern Raum lässt, um sich zu entfalten, zu experimentieren und auszuprobieren, kommen wirklich phantasievolle und wunderschöne Dinge dabei heraus.

20181024 VF 2106

Ich freue mich darauf, diesen unglaublich tollen Jungen zu begleiten und ihn auch in Zukunft in seinem Tun & Handeln zu unterstützen, ihm aber auch klare Grenzen aufzuweisen und ihn zu einem höflichen und kreativen Menschen zu formen.

Und mal ganz ehrlich: Ich kenne keinen Erwachsenen, der dazu gezwungen wird, etwas zu teilen oder „Hallo“ zu sagen – ihr etwa?

 

Fotocredit: Verenafotografiert

Sabine Gärtner
Mama-Sein ist für mich eine unglaubliche Bereicherung. Aufregend und wunderschön zugleich! Ich habe Marketing und Kommunikation studiert und anschließend bei einem Label von Sony Music sowie bei einer Live-Marketing Agentur gearbeitet. Seit der Geburt meines Sohnes blogge ich über unsere Reisen und über das Leben mit Kind. Ich arbeite als Dozentin an einer Akademie und bin in Teilzeit als Marketing Managerin tätig. Mit meinem Sohn lebe ich in Köln. Ich bin gern zuhause, reise aber mindestens genau so gerne. Ich bin ein Kind der Achtziger. Neben einer Leidenschaft für Musik habe ich eine Schwäche für gutes Lakritz. Wasser ist mein Element (schwimmen, surfen, tauchen). Besonders auftanken lässt mich die Ruhe und Weitsicht am Meer - hier fühle ich mich richtig frei. Ich bin ein Sommer-Kind, liebe aber ebenso die besinnliche und gemütliche Weihnachtszeit. Mit Yoga kann ich den Herausforderungen des Alltags ein Stück weit entfliehen und den Moment in vollen Zügen genießen.

Kommentare