Gründer Mamis | Daniela & Julia | KAISERSCHLÜPFER | #hamburg

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Als Hebamme und werdende Mama haben sich Daniela Westberg-Heuer und Julia Steinbach kennen gelernt. Mittlerweile sind sie erfolgreiche Gründerinnen, Geschäftspartnerinnen und dicke Freundinnen. Nach der Kaiserschnitt-Geburt ihres Sohnes fand Julia keinen Slip, der nicht auf ihre Narbe gedrückt und Schmerzen verursacht hätte. Aus der Not heraus entstand gemeinsam mit ihrer Hebamme Daniela die Idee zu Kaiserschlüpfer. Dieser ganz besondere Slip hat einen komfortablen Sitz und als besonderen Clou ein in einer Tasche eingesetztes Kühlpad, das genau auf der Kaiserschnittnarbe liegt und sie gleichzeitig schützt und kühlt. Wie aus der Idee ein Produkt wurde, wie Familie und Selbstständigkeit unter einen Hut passen und was die beiden täglich motiviert lest ihr im Interview.

 
Erzählt doch kurz wer ihr seid, woher ihr kommt und wie es zu der Idee von Kaiserschlüpfer kam.

Julia: Ich bin Julia, lebe in Hamburg und komme ursprünglich aus dem Marketingbereich. Meine zwei Kinder sind drei (mein Sohn, der „Kaiserschlüpfer“) und (meine Tochter) sieben Jahre alt.
Daniela: Ich bin Daniela, bin Mama von drei Söhnen (7, 10 und 13) und einem Hund 🙂 und gelernte Hebamme. Julia habe ich durch die Schwangerschaft ihres zweiten Kindes kennengelernt, das per Kaiserschnitt zur Welt kam. Und genau da ist die Idee entstanden, einen angenehm sitzenden Schlüpfer zu entwerfen mit eingebautem Kühlpad, der perfekt auf dem Kaiserschnitt liegt. Sowas gab es nicht.

 
Ihr versteht euch ziemlich gut oder?

Julia: Ich würde mittlerweile sagen, Daniela ist meine Hebamme, Freundin, Geschäftspartnerin und wie eine Schwester für mich. Wir fahren zusammen in den Urlaub, grillen am Wochenende gemeinsam. Die Männer und Kinder verstehen sich glücklicherweise auch gut. Da haben sich wirklich zwei Familien gefunden.

 
Einen Schlüpfer zu entwerfen und produzieren zu lassen ist ja gar nicht so simpel. Ihr seid ja beide nicht aus der Textilindustrie. Hattet ihr Hilfe oder war das ein Learning-by-doing Prozess bis zum Endprodukt?

Sowohl als auch. Wir haben uns von einer befreundeten Designerin und Schneiderin einen Prototypen machen lassen und mit diesem Prototypen haben wir uns einen Produzenten gesucht. Der Rest war learning-by-doing.
Man fuchst sich da in die Materie ein. Dazu hatten wir Glück, dass wir im Freundeskreis Unterstützung hatten. Letztlich hat der Produzent natürlich viel Ahnung und uns da beratend zur Seite gestanden..
Daniela als Hebamme wusste, worauf es ankommt. Dass der Steg breit genug ist, der Schlüpfer am Po ordentlich sitzt, atmungsaktiv ist. Ein Jahr haben wir daran rumgetüftelt, sind selbst tagelang damit rumgelaufen, haben getestet, wie lange die Wärmepads warm halten, Kaiserschnitte im Freundeskreis abgemessen, und so weiter.

 

Gab es Rückschläge auf eurem Weg zum perfekten Schlüpfer? Und was motiviert euch immer wieder?

Um ehrlich zu sein hatten wir echt viel Glück und bislang keinen nennenswerten Rückschlag. Der Produzent ist das Wagnis mit uns eingegangen, die Studie in der Berliner Charité ist super gut gelaufen und die Hebammen, denen wir den Slip gezeigt haben, waren begeistert. Das alles hat uns bestätigt und motiviert. Selbst die kritischen Hebammen waren nach dem Gefühlstest begeistert!

 

Für wen sind eure Kaiserschlüpfer geeignet?

Unser erster Slip, der Kaiserschlüpfer, ist der ideale Slip für Frauen nach einem Kaiserschnitt. Er bietet durch das vorn in seine Tasche eingefügte Kühlpad Schutz und Kühlung für die frische Kaiserschnittnarbe. Zudem wird der Bauch angenehm gestützt. Das sehr flexible Material ist super angenehm und passt sich perfekt dem Körper an. Darüber hinaus haben wir mittlerweile Slips für Frauen mit Regelschmerzen im Sortiment, für Frauen während der Schwangerschaft und für Frauen mit Rückenschmerzen. Die funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie der Kaiserschlüpfer, nur mit Wärme. Frauen nach der spontanen Geburt mögen unseren „Bauchschmeichler“, der wird übrigens auch von älteren Frauen gern getragen. Jede Frau entscheidet für sich selbst, wann sie es angenehm findet.

Plant ihr eure Linie noch aus zu bauen? Denkt ihr z.B. auch an Bademode?

Haben wir auch schon drüber nachgedacht, aber wir schauen erstmal. Die Männer beschweren sich regelmäßig, dass es für sie keine Slips gibt. Man muss aber auch gucken, dass man sich nicht verzettelt. Wir möchten zunächst die Produkte etablieren, die es aktuell gibt. Wir sind auf jeden Fall Fans von Farbe. In die Richtung denken wir weiter. 

Gratulation! Ihr seid Siegerinnen des emotion Award, ein Preis, mit dem Frauen ausgezeichnet werden, die andere Frauen inspirieren, und zwar in der Kategorie Gründerin/Unternehmerin. Habt ihr damit gerechnet und wer hat euch dort vorgeschlagen?

Julia: Ursprünglich habe ich Daniela vorgeschlagen, weil ich es toll fand, wie sie mit mir die Idee des Kaiserschlüpfers und die damit entstandene neue Herausforderung umgesetzt hat. Daraufhin hatte uns die Emotion als Team vorgeschlagen und dann haben die Leser abgestimmt. Plötzlich waren wir unter den letzten dreien. Wir fanden die Konkurrenz super stark, und dachten, wir hätten keine Chance. Wir waren mehr als überrascht, als wir den Preis bekommen haben. Der Tag war außerdem ein richtiger Mädchen Tag. Wir wurden geschminkt und abgeholt und dann zum Schluss noch der Award – das war einfach grandios.
Daniela: Julia war sprachlos, und das passiert sehr selten!

 
Bekommt ihr von euren Kundinnen viel Feedback auf eure Schlüpfer?

Ja, total. Wir bekommen einige Male in der Woche Mails von Frauen, die sich für die Erfindung bedanken. Es machen sich wirklich viele Frauen die Mühe, uns zu schreiben, um zu sagen, wie glücklich sie damit sind. Wir haben sogar richtige Fans. Das fühlt sich total gut an. Ich glaube es liegt auch daran, dass wir uns persönlich um die Frauen kümmern. Wir antworten jeder Frau selbst und sind erreichbar.  

 

„Wir sind einfach auch Mamas, die die gleichen Probleme wie unsere Kundinnen haben und hatten.“  
Ihr seid selbstständig und beide Mütter. Wie gelingt es euch, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen?

Julia: Es ist nicht immer ganz  einfach. Man muss sich gut organisieren. Wenn die Kinder morgens in der Schule oder Kita sind, heißt es Gas geben und die Zeit effektiv zu nutzen. Ich glaube, darin sind Mamas Künstlerinnen, die das irgendwann einfach können! Nachmittags halten wir uns die Stunden für die Kinder frei, sei es für Hausaufgaben, zum Spielen oder um sie zum Sport zu fahren. Und doch müssen wir ab und an zwischendurch arbeitsbedingt telefonieren.
Daniela: Das schlechte Gewissen ist bei mir ein täglicher Begleiter, meine Kinder waren es so gewohnt, dass ich nachmittags und in den Ferien für sie da war. Die sind um ein Uhr nach Hause gekommen und ich war da. Andererseits denke ich immer, ich bin ja auch jetzt nachmittags da. Trotzdem bleibt das schlechte Gewissen. Aber wir gleichen das aus mit extrem viel Quality Time an den Wochenenden.

 
Wie wichtig haltet ihr den Austausch unter gleichgesinnten Muttis, insbesondere Kaiserschnittmamis?

Da besteht auf jeden Fall Redebedarf. Mich erschrecken die vielen Anfeindungen, die Kaiserschnittmamas erleben müssen. Insbesondre im Netz werden Frauen angegangen und verurteilt, ohne den Hintergrund des Kaiserschnitts zu kennen. Und der geht im Übrigen niemanden etwas an. Da gibt es aus meiner Sicht viel Redebedarf. Diese Frauen sehen sich häufig als Versagerinnen. Das muss sich ändern.

 
Was macht ihr gern in Hamburg mit euren Kindern? Habt ihr abschließend noch ein paar Tipps für unsere Leser?

Daniela: Planten und Bloomen ist immer ganz toll mit Kindern.  
Julia: Eine Hafenrundfahrt oder mit dem Doppeldeckerbus durch die Stadt fahren – je nach Alter der Kinder ist das super. Und an der Elbe entlang spazieren. Am Elbstrand spielen. Du merkst, wir sind große Elbfans. 🙂

 


 

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Das Interview führte: Charlotte Hildebrand

Foto Credit: Kaiserschlüpfer

Charlotte Hildebrand
2013 wurde ich Mama eines Mädchens und war damals im Alter von 29 die erste Mama in meinem engeren Freundeskreis. Glücklicherweise habe ich im Vorbereitungskurs zwei tolle, werdende Mamas kennengelernt. Wir konnten uns von Sekunde eins an bis heute über das Muttersein austauschen. Und das war für mich zehn Mal wichtiger als jeder Elternratgeber. 2016 kam ein zweites Mädchen dazu und beide fordern mich ebenso, wie sie mich unheimlich glücklich machen. Ich habe Media Management studiert und danach bei einem großen Musiklabel in Köln gearbeitet. Seit der Geburt meiner ersten Tochter bin ich selbstständige PR Frau, Online Marketing Consultant und Dozentin. Ich liebe es, Musik zu entdecken und auch selbst zu machen. Zu Hause geht das am besten am Klavier oder an der Gitarre und mit meiner Stimme. Kein Wunder also, dass auch meine Mädchen ständig ein Lied auf den Lippen haben.

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