Was ist Pseudokrupp? | Tipps für den richtigen Umgang mit dem bellenden Husten

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Frankziska ist seit 13 Jahren Krankenschwester auf einer Intensivstation in Frankfurt. Sie ist selbst Mutter eines dreijährigen Mädchens und eines fünfjährigen Jungen. Eine soziale Ader hatte Franzi schon früh und wollte immer mit Menschen arbeiten. Das tut sie bis heute sehr gerne. Für uns erklärt Franzi, was genau Pseudokrupp ist und wie Eltern sich im Notfall verhalten sollten:

Liebe Franzi, was genau ist Pseudokrupp und wer ist davon betroffen?

Es handelt sich um eine entzündliche Einengung des unteren Kehlkopfes oder der Luftröhre. Ursache hierfür sind in der Regel Virusinfekte. Selten können auch bakterielle Infektionen zu diesem Krankheitsbild führen. 

Betroffen sind meist Kinder zwischen sechs Monaten und drei Jahren. Die Erkrankung tritt meist in den Wintermonaten auf. In der Regel sind die Symptome abends und nachts am schlimmsten. 

 

Woran erkenne ich Pseudokrupp?

Als Leitsymptome für diese Erkrankung sind ein bellender Husten und ein krächzendes Geräusch bei der Einatmung typisch. Die Symptomatik kann im Tagesverlauf wechselnd sein. 

Das Hauptproblem besteht in der Schleimhautschwellung infolge des Infektes. Dadurch wird das Volumen der Luftwege auf weniger als die Hälfte eingeengt. Das Kind muss also viel mehr Anstrengung aufbringen, um dieselbe Menge Luft einzuatmen. Anders als beim Erwachsenen ist bei Kindern die Atemhilfsmuskulatur noch nicht so leistungsfähig und ausdauernd. 

 

Welche Maßnahmen sollten Eltern in diesem Falle ergreifen? 

Häufig hilft es schon, dass Kind in aufrechter Position auf dem Arm zu halten. Feuchte und kühle Luft führt in der Regel schon zu einer guten Linderung. Hierfür kann man sich mit dem Kind auf dem Arm z.B. vor den geöffneten Kühlschrank oder ein geöffnetes Fenster stellen. Stress hat einen direkten Einfluss auf das Bronchialsystem des Kindes, so dass ein beruhigendes Verhalten der Eltern auch unmittelbar dem Kind hilft. 

Sofern vorhanden, kann eine Inhalation mit Salbutamol und/oder Kortison hilfreich sein. Wenn das Kind häufig zu dieser Art von Anfällen neigt, kann man sich vom Kinderarzt einen entsprechenden Vernebler und die notwendigen Medikamente verschreiben lassen. 

Wenn die Symptome nicht verbessert werden können, ist in der Regel eine Kortisongabe mittels Zäpfchen (Rectodelt) notwendig. Das Kortison bewirkt eine Abschwellung der Schleimhäute und behebt damit das Problem. Dieser Effekt tritt aber erst nach einigen Stunden ein, so dass die Gabe nicht zu lange herausgezögert werden sollte. Bei einer gelegentlichen Einmalgabe von Kortison besteht keine Gefahr von Langzeitfolgen durch das Medikament. 

 

Wann sollten Eltern mit ihrem Kind zum Arzt fahren?

Wenn ein Kind nachts bellend hustet und schwer Luft bekommt, würde ich den Notarzt rufen. Leider ist das aber pauschal nicht zu beantworten. Wichtige Warnzeichen sind eine Blaufärbung der Lippen, zunehmende Kraftlosigkeit und Einziehungen zwischen den Rippen beim Atmen. Diese sind Anzeichen dafür, dass die Atemarbeit für das Kind zu schwer wird. In diesem Fall sollte unbedingt sofort der Rettungsdienst alarmiert werden (Tel.: 112). Letztendlich entscheidet man nach Bauchgefühl und Schweregrad der Symptome. 

 

Wie sollten sich Eltern auf Notfallsituationen vorbereiten? 

Wir empfehlen allen Eltern zur Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs für Kinder, sowie regelmäßig an einem regulären Erste-Hilfe-Kurs. Ein Großteil aller Notfälle kommt im Familien- und Freundeskreis vor. 

 

 

Danke dir, Franzi!

Auf Instagram findet ihr Franzi übrigens unter @thefabulousfranzi

 

Charlotte Hildebrand
2013 wurde ich Mama eines Mädchens und war damals im Alter von 29 die erste Mama in meinem engeren Freundeskreis. Glücklicherweise habe ich im Vorbereitungskurs zwei tolle, werdende Mamas kennengelernt. Wir konnten uns von Sekunde eins an bis heute über das Muttersein austauschen. Und das war für mich zehn Mal wichtiger als jeder Elternratgeber. 2016 kam ein zweites Mädchen dazu und beide fordern mich ebenso, wie sie mich unheimlich glücklich machen. Ich habe Media Management studiert und danach bei einem großen Musiklabel in Köln gearbeitet. Seit der Geburt meiner ersten Tochter bin ich selbstständige PR Frau, Online Marketing Consultant und Dozentin. Ich liebe es, Musik zu entdecken und auch selbst zu machen. Zu Hause geht das am besten am Klavier oder an der Gitarre und mit meiner Stimme. Kein Wunder also, dass auch meine Mädchen ständig ein Lied auf den Lippen haben.

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