Wegwerfwindeln versus Stoffwindeln: Eine Entscheidungshilfe
Gegen Ende Deiner Schwangerschaft stehst auch Du in einem Drogeriemarkt vor dem Windelregal und hast die Qual der Wahl. Greifst Du zu der teuren Marke oder lieber zu einer billigeren? Gibt es eigentlich wirklich Unterschiede in der Qualität oder zahlst Du letztendlich nur für den Markennamen? Oder hast Du vielleicht sogar schon mal daran gedacht, Stoffwindeln zu verwenden? Irgendwann musst auch Du entscheiden, wie und womit Du ein Kind wickeln willst. Wir helfen Dir bei der Entscheidungsfindung.
Welcher Typ bist Du?
Bevor Du Dich für eine Methode entscheidest, lohnt es sich, Dir ein paar Fragen zu stellen. Was ist Dir persönlich wichtig? Kosten oder Zeit zu sparen? Die Umwelt zu schonen? Dein Kind so wenig wie möglich mit Chemie zu belasten? Oder den größtmöglichen Auslaufschutz zu erhalten? Die Beantwortung dieser Fragen kann Dir bei der Entscheidungsfindung erheblich helfen. Wenn Du zum Beispiel so wenig Zeit wie möglich am Wickeltisch verbringen möchtest, dann sind Wegwerfwindeln die richtige Wahl. Ist Dir der Umweltaspekt ein echtes Anliegen und willst Du ganz genau wissen, was an Babys Po kommt, dann solltest Du mit dem Gedanken spielen, Dir ein paar Stoffwindeln zuzulegen.
Du liebst es unkompliziert: Typ Wegwerfwindel
Wegwerfwindeln findest Du in fast jedem Drogerie- oder Supermarkt, in jeder Tankstelle und sogar manche Kioske bieten die Einwegalternative an. Was die Qualität angeht, schwören viele Eltern auf die Premium-Marke Pampers. Aber auch die Windeln im Niedrig- und Mittelpreis-Segment werden gerne genommen und immer wieder wird berichtet, dass die Unterschiede in der Saugleistung gar nicht so groß sind. Doch wie schafft es diese dünne Windel, so eine enorme Saugleistung zu erzielen? Was ist ihr Geheimnis? Das Zauberwort heißt „Superabsorber“, ein Granulat, das Flüssigkeit in Gel verwandelt. So kann eine Windel bis zu 200ml Flüssigkeit speichern, ohne auszulaufen. Weitere Vorteile sind das einfache und schnelle Wickeln, der trockene Windelbereich und die praktische Handhabe unterwegs.
Doch der Ruf der Einwegwindel ist durchaus nicht tadellos. So verursacht sie viel Müll und immer wieder werden Berichte veröffentlicht, die sagen, dass die verwendeten Materialien die Gesundheit des Kindes schädigen könnten. Auch dass die Babys schneller wund werden, ist eine weit verbreitete Meinung.
Wie gesundheits- und umweltschädlich die Wegwerfalternative nun tatsächlich ist, kann an dieser Stelle nicht gesagt werden. Die Quellen im Netz widersprechen sich. Wenn Dich das Thema näher interessiert, solltest Du Dich auf jeden Fall umfangreich informieren.
Wenn Du dennoch Zweifel hast, allerdings möglichst unkompliziert wickeln willst, dann sind so genannte Bio-Wegwerfwindeln eine gute Alternative.
Unkompliziert und umweltbewusst. Typ: Bio-Wegwerfwindel
Bio-Wegwerfwindeln funktionierten genauso wie herkömmliche Wegwerfwindeln, allerdings verzichten sie überwiegend auf schädliche Chemikalien im Material. So zum Beispiel die Öko-Windel der Marke Naty. Zudem sind sie bis auf den Saugkern, der auf den Superabsorber noch nicht verzichten kann, vollständig kompostierbar. Derzeit arbeitet die Firma an einer 100-prozentigen abbaubaren Lösung. Die Bio-Windel der Drogeriekette dm besteht aus 40 % – 50 % nachwachsenden Rohstoffen und die Nachfrage nach umweltfreundlicheren Wegwerfwindeln steigt. Damit aber auch die Anschaffungskosten. Wer also ausschließlich mit Öko-Wegwerfwindeln wickeln will, muss tiefer in die Tasche greifen.
Wer an Babys Haut nur natürliche Rohstoffe lassen, Müll reduzieren und die Umwelt schonen möchte, für den sind möglicherweise Stoffwindeln die richtige Alternative.
Du setzt auf Nachhaltigkeit: Typ Stoffwindel
Obwohl die Nachfrage an Stoffwindeln im Gegensatz zu Wegwerfwindeln wesentlich geringer ist, gibt es eine große Anzahl an Systemen, die jeder, der mit Stoffwindeln wickeln möchte, zunächst durchblicken muss. Hierzu ist es sinnvoll, sich im Internet zu informieren oder eine Stoffwindelberatung zu kontaktieren. Ob Köln, Berlin oder Dortmund, in nahezu jeder Stadt gibt es erfahrene Beraterinnen und Berater. Wer sein System gefunden hat, hat mehrere Jahre keine weiteren Ausgaben für Windeln. Wer damit sogar mehrere Kinder wickelt, der spart erheblich. Dass hierdurch Müllberge vermieden werden, steht außer Frage. Neben dem Umweltaspekt, überzeugen „Stoffis“ oft mit schönen und hochwertigen Designs. Wer ganz auf Kunststoffe verzichten möchte, hat hier die Wahl an unterschiedlichen Naturmaterialien wie zum Beispiel Baumwolle, Wolle, Hanf, Bambus und sogar Seide. Diese sind angenehm zu tragen und auch für empfindliche Babyhaut geeignet.
Neben den vielen Vorteilen gibt es allerdings auch zumindest einen wesentlichen Nachteil: Bevor die schönen Windeln an Babys Po gelangen, müssen sie vorbereitet werden. Je nach Windelsystem ist dies mehr oder weniger zeitintensiv. Eine überzeugte Stoffwindelwicklerin lässt sich dadurch aber nicht abschrecken.
Fazit
Und, hast Du für Dich herausgefunden, welcher Windel-Typ Du bist? Egal welcher, wichtig ist, dass Du Dich mit Deinem System wohl fühlst. Immerhin ist Wickeln ein Thema, das dich mindestens 2-3 Jahre beschäftigt. Wenn Du nach diesem Artikel Lust bekommen hast, Dich etwas tiefer in das Gebiet einzulesen, dann folge schon mal den Links im Text. Vielleicht bist Du auch auf der Suche nach Gleichgesinnten, mit denen Du dieses Thema besprechen kannst. Dann bist Du bei MamiConnection an der richtigen Adresse. Hier findest Du Mamis in Deiner Umgebung, mit denen Du Dich jederzeit austauschen kannst. Hast Du noch Fragen oder Anmerkungen zum Artikel? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar.