Interview Annika Steinforth / Heilpraktikerin für Frauen #köln
Annika ist selbständige Heilpraktikerin für Frauen und lebt mit ihrem Mann Matthias und den 4 Kindern (2 x Schul- und 2 x KITA-Kind) in Köln. In der letzten Woche habe ich Annika in ihrer modernen und gemütlichen Praxis besucht, da sie unser Team ab sofort als Expertin und Gastautorin bereichern wird. Ich bin hin und weg von dieser tollen Oase, die Annika mit ihrer Praxis inmitten der Großstadt geschaffen hat. Annika ist eine echte Powerfrau mit unglaublich viel Empathie und einem großen Herz. Wie eine Ehe zwischen zwei Selbständigen funktionieren kann und warum sie sich gerade auf Frauen spezialisiert hat, erzählt uns Annika im Interview. Außerdem dürft ihr euch auf tolle Tipps und eine Mami-Sprechstunde mit Annika freuen:
Liebe Annika, du bist selbständige Heilpraktikerin mit einer eigenen Praxis in Köln, hast 4 Kinder und dein Mann ist ebenfalls selbständig. Wie bringst du das alles unter einen Hut?
Das frag ich mich manchmal auch… (lacht)
Wie organisiert ihr Euch – und was setzt ihr den Herausforderungen des Alltags entgegen?
Ohne unseren Google-Kalender wären wir verloren. Mein Mann und ich haben uns eine klare Struktur und Aufteilung des Alltags organisiert. So können wir beide unseren beruflichen Verpflichtungen nachkommen und uns gleichzeitig nachmittags um unsere Kinder kümmern. Allerdings hat es einige Zeit gedauert, bis wir ein eingespieltes System gefunden haben. Wichtig sind klare Absprachen, die uns beiden Raum für den Job geben und uns beide in die Verantwortung für die Kinder nehmen. Natürlich bedeutet dies, dass zum Beispiel unsere Morgen-Routine einen sehr straffen Zeitplan hat. Auf der anderen Seite schaffen wir es dafür uns einen Nachmittag pro Woche als Paar zu organisieren.
War es immer schon ein Herzenswunsch für dich, Heilpraktikerin zu werden?
Eigentlich wollte ich Ärztin werden. Aus diesem Grund habe ich mich nach dem Abitur auch für eine Ausbildung als Krankenschwester entschieden, um die Zeit bis zum Studium zu überbrücken. Nachdem ich dann den Ausbildungsberuf nochmals gewechselt und meine Ausbildung als Arzthelferin abgeschlossen hatte, habe ich zunächst ein Krankenpflegepraktikum im Krankenhaus gemacht. Dabei kristallisierte sich für mich immer mehr heraus, dass die klassische Arbeit als Ärztin – sowohl im Krankhaus als auch in niedergelassener Praxis – nicht meiner Idee von einer ganzheitlichen Behandlung entspricht. So entschied ich mich 2006 für die Ausbildung zur Heilpraktikerin. Mit Mitte Zwanzig stand ich dann im Gesundheitsamt am Kölner Neumarkt und durfte meine mündliche Prüfung ablegen; vier Monate später eröffnete ich in Ehrenfeld meine erste Praxis.
Wie kam es dazu, dass du dich 2008 ausschließlich auf Frauen spezialisiert hast?
In der ersten Phase meiner Selbständigkeit hatte ich diesen Fokus noch nicht gesetzt. Zwischen 2008 und 2010 – sprich bis zur Geburt meiner ersten Tochter – habe ich recht vielseitig sowohl Patientinnen als auch Patienten behandelt. Allerdings waren auch damals überwiegend Frauen in meiner Praxis und ich habe festgestellt, dass ich die speziellen Probleme und Beschwerden von Frauen – von Menstruationsbeschwerden, über Kinderwunsch bis Schwangerschaft – mit meinen heilpraktischen Methoden am besten behandeln kann. Daher entschied ich mich bei der Wiedereröffnung meiner Praxis in diesem Jahr, mich voll und ganz auf die Behandlung von Frauen zu spezialisieren.
Im April diesen Jahres hast du deine eigene Praxis im belgischen Viertel in Köln eröffnet. Was sind deine Schwerpunktthemen?
In meiner neuen Heilpraxis für Frauen behandele ich – wie der Name schon sagt – nur noch Frauen. Zu meinen Patientinnen gehören genauso Teenager und Studentinnen, werdende Mütter und auch Frauen im reiferen Alter. Daher behandele ich auch eine Vielzahl unterschiedlicher Probleme. Einen Schwerpunkt habe ich auf die Bereiche Kinderwunsch, Geburtsvor- und Nachbereitung sowie typische Frauenbeschwerden gesetzt.
Kannst du mir sagen, welche Frauen den Weg in deine Praxis finden und wie deine Behandlungen in der Regel ablaufen?
Eine Behandlung dauert rund 60 bis 90 Minuten; ich beginne in der Regel mit einem Anamnesegespräch und erkundige mich nach dem Befinden der Patientin. Anschließend kombiniere ich die unterschiedlichen Methoden wie Akupunktur sowie Fußreflexzonen- und Aromatherapie, um die Symptome meiner Patientinnen ideal zu behandeln.
Mit welchen Sorgen und Bedürfnissen kommen Schwangere und frisch gebackene Mamis zu dir in die Praxis?
Ich habe meine Praxis in direkter Nachbarschaft zu einer Pränatal-Praxis. Daher kommen täglich viele schwangere Frauen an meiner Praxis vorbei. Daher biete ich auch geburtsvorbereitende Akupunktur an; allerdings werden die meisten meiner Patientinnen über Google auf mich aufmerksam. Das ist dann wohl der Vorteil, wenn „Frau“ einen Mann zu Hause hat, der sich im Online-Marketing und mit Suchmaschinenoptimierung auskennt.
Letztendlich behandle ich viele Patientinnen, die häufig mit der klassischen Medizin keinen Erfolg hatten: Das reicht vom unerfüllten Kinderwunsch, über Menstruationsbeschwerden, Geburtsvorbereitung, Wochenbett bis hin zu Stress- und Burn-Out-Symptomen.
Welche Tipps kannst du unseren (Bald-)Mamas mit auf den Weg geben?
Ich habe mich die letzten zehn Jahre sehr intensiv dem Mutter-Sein gewidmet. Unsere vier Kinder bestimmen natürlich den Alltag und unser Leben. Wir sind mittlerweile aus dem Gröbsten raus, wie man so schön sagt: Die Kinder schlafen durch, meist in ihren eigenen Betten und sind tagsüber betreut. Daher kann ich mich nun auch wieder meiner Selbstständigkeit widmen.
Ich habe in den letzten Jahren alle Höhen und Tiefen des Mama-Seins erlebt. Daher kann ich euch raten: Gebt auf Euch selbst Acht, versucht nicht perfekt zu sein und holt euch Support von eurem Mann oder Partner, Familie und Freunden. Und lernt vor allem, Grenzen zu ziehen und Nein zu sagen: Sowohl Euch selbst (wenn Ihr zu viel wollt), aber auch Euren Kindern (damit sie lernen, bis wohin sie gehen dürfen) und auch Eurem Partner und Freunden (wenn sie Euch zu sehr in Anspruch nehmen).
Und dann – wir haben es oben ja schon kurz angeteasert – starten wir am 27. August mit dir unsere erste Mami Connection Sprechstunde, die fortan 1x im Monat auf Instagram live gehen wird. Was dürfen wir erwarten?
Ich bin mit meinen zeitlichen Möglichkeiten als Heilpraktikerin, Mutter und Ehefrau begrenzt. Daher möchte ich über den Kanal Instagram meine Erfahrungen und mein Wissen teilen und weitergeben. Gemeinsam mit Melanie, die als Hebamme über weitere spannende Erfahrungen verfügt, wollen wir eine digitale Mami-Sprechstunde anbieten. Jeweils zu einem Themenschwerpunkt und mit Antworten zu Euren Fragen. Unsere erste Sprechstunde wird am 27.08. um 18 Uhr stattfinden und sich rund um das Thema Menstruationsprobleme drehen. Fragen könnt ihr uns bereits jetzt per E-Mail senden.